Page 3 - OAG 50 Jahre - Berndt
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Brüten von Lachmöwen auf dem Schleswiger Möwenberg an: über ihr Sicherheitsbedürfnis, das sie auf der Insel brüten lässt, über Nahrung und Nahrungs- suche. „Sie durchstreifen…das Land Meilen weit, und alle Felder sind des Tages über von ihnen bedeckt…Der Vogel ist dem ganzen Lande ungemein nützlich“, weil diverse Schädlinge zu seiner Nahrung gehören. Der Verfolgung steht Camerer kritisch gegenüber, nicht nur aus Nützlichkeitserwägungen, sondern sehr modern im Hinblick auf das Lebensrecht der Tiere: „Allein, sie so unbarmherzig …und gleichsam als verdammte Creaturen in der Luft hinzurichten, streitet mit den Gesetzen, welche wir gegen Thiere in Acht zu nehmen haben“. Aus dem Werk von Camerer ragt eine Arbeit von 1756 heraus. Darin berichtet er für die damalige Zeit ganz ungewöhnlich ausführlich über eine Seeschwalbenart auf der Hallig Süderoog, über Ankunft und Abzug, Aussehen und Körperbau, Brüten, Verhalten und Fischfang. Diese Arbeit ist die präziseste Äußerung zu einer Vogelart im 18. Jahrhundert. Ihr ist, eine völlige Ausnahme in jener Zeit, eine farbig




































Vögel auf Sylt, Langeneß, Süderoog, Helgoland und bei Schleswig

Beginn der landeskundlichen Reisen und Feldbeobachtungen










1756: Johann Friedrich Camerer






Küstenseeschwalbe auf Süderoog Mitte des 18. Jahrhunderts beginnen die ersten Heimatkundler, Informationen zu Land und Leuten sowie zu Kultur und Natur durch Reisen und persönliche Inaugenscheinnahme zu sammeln. Das offenbart ein neues Interesse des Menschen an seiner Umgebung. Camerer verfasst mehrere Arbeiten zur Landeskunde und berichtet auch zum Vorkommen von Vögeln, wobei er ein erhebliches, biologisches Interesse offenbart. So stellt er Überlegungen zum

















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