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Weitere Recherchemöglichekeiten in der Ornithologischen Schriftenschau.

• Berndt, R. K. (2016): Sichtbeobachtungen des Tageszuges von Vögeln auf der mittleren Geest (westlich von Rendsburg, Schleswig-Holstein) von 2004 bis 2010. Teil 2: Zugverhältnisse der einzelnen Vogelarten. Corax 23: 1 - 12.  [Zusammenfassung]
  Diese Arbeit schließt an die allgemeine Betrachtung des Wegzuges auf der mittleren Geest zwischen Friedrichstadt/NF und Rendsburg/RD an (Berndt 2014). Dazu werden die insgesamt 130 als ziehend registrierten Arten in Häufigkeitsgruppen eingeteilt: häufige (36), weniger häufige (23), seltenere (24) und seltene Vogelarten (47). 32 Arten erreichen Anteile von 1 % und mehr in mindestens einem Monat. Zu den Dominanten mit Anteilen ab 5 % gehören lediglich 15 Arten, deren Auftreten das Bild des Vogelzuges prägt.
  Die zeitlichen Unterschiede in den Zugabläufen der einzelnen Vogelarten treten deutlich hervor. Die Spanne der Dekadenmaxima reicht von der frühesten Art, dem Baumpieper, zu den spätesten, Birkenzeisig und Goldregenpfeifer, von Ende August bis Mitte November. Die meisten Dekadenmaxima entfallen auf Oktober, was diesen Monat auch unter diesem Gesichtspunkt als Hauptzugmonat hervortreten lässt.
  Die Dauer des Zuges der einzelnen Vogelarten hält zwischen 8 und 21 Dekaden an, also längstens über alle sieben Monate der Untersuchung vom Beginn des Frühwegzuges ab Anfang Juni bis zur Winterflucht Ende Dezember. Vier Arten zogen über die gesamte Zeit hinweg, nämlich drei Möwenarten (Silber-, Lach- und Sturmmöwe) sowie die Ringeltaube. Im Mittel aller Arten dauert der Zug 13 Dekaden. Besonders auffällig sind die spätesten Termine ziehender Vögel. Sie liegen viel später, als man vermuten würde; von zwei Dritteln der 36 häufigen Vogelarten ziehen nämlich zumindest einige Individuen noch im Dezember.
  Bei einigen weniger häufigen Vogelarten beruht die Gesamtsumme zu einem großen Teil auf einem einzigen Zugtag. Es ist nicht abzuschätzen, ob diese tatsächlich nur selten in größerer Zahl auf der Geest ziehen oder für einzelne Arten entscheidende Zugtage verpasst worden sind. Die meisten selteneren und seltenen Vogelarten dürften viel weniger über die Geest ziehen als z. B. durch das Östliche Hügelland bzw. über Fehmarn.
  In den speziellen Zugrichtungen der einzelnen Vogelarten spiegeln sich vermutlich die nächstgelegenen Zugziele und die weiteren Zugverläufe dorthin wider.
  Die Tabellen dieser Arbeit stellen zugleich eine Materialsammlung dar, die als Vergleich mit ähnlichen Auswertungen für andere Orte geeignet ist.
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• Robitzky, U. (2016): Das Brutvorkommen der Weihenarten Circus spp. in Süderdithmarschen, Schleswig-Holstein. Corax 23: 13 - 24.  [Zusammenfassung]
  In Schleswig-Holstein wurden im Süden des Kreises Dithmarschen auf einer Teilfläche von ca. 645 km² in der Zeit von 1974 bis 1998 sowie im Jahr 2014 die Bestände der Rohr- (Circus aeruginosus), Wiesen- (Circus pygargus) und Kornweihen (Circus cyanus) erfasst. Der Rohrweihenbestand stieg bis 1993 auf ein Maximum von 41 Brutpaaren, um anschließend wieder auf 17 Brutpaare in 1998 abzunehmen. 2014 wurden 40 Brutpaare gezählt. Der Wiesenweihenbestand hatte mit 21 Brutpaaren 1975 seinen Gipfel und sank danach bis auf zwei Brutpaare in 1998 ab. 2014 waren 13 Brutpaare vorhanden. Kornweihen brüteten nicht durchgehend in dem Gebiet, 1993 z. B. zwei Paare, 1998 keine und 2014 ein Paar. Weil die Grundnahrung Feldmaus (Microtus arvalis) in 2014 flächig vorkam, waren Anzahl der brütenden Paare und Bruterfolg bei allen drei Arten gut. Als ein wesentlicher Grund für die Bestandsabnahmen bis 1998 wird insbesondere bei der Rohrweihe die illegale Verfolgung vermutet. 2014 fanden sich dafür in den Kerngebieten der Verbreitung während der Balz, Brut- und Aufzuchtzeit keine gesicherten Hinweise. Gründe zur Störungsbiologie werden benannt und diskutiert. Hinweise darauf, dass Prädatoren erfolgreiches Brüten verhinderten, fanden sich nicht. Dabei brüteten einige Weihenpaare sogar in Sichtentfernung zu erfolgreichen Uhubruten (Bubo bubo). Probleme ergaben sich nur durch ausgemähte Bruten (vier) und die jagdliche Nutzung von Schilfflächen, wodurch Bruten verhindert werden. Die Nutzung gesetzlich geschützter Schilfflächen geschieht verbotswidrig.
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• Lemke, H. (2016): Siedlungsdichten und Entwicklungen von Wasservogelbeständen an Klärteichen Segebergs und Dithmarschens unter Berücksichtigung von Habitateigenschaften. Corax 23: 25 - 42.  [Zusammenfassung]
  Klärteiche gewinnen immer mehr an Aufmerksamkeit als künstliches, jedoch für Wasservögel wertvolles Bruthabitat. Dennoch gibt es bisher wenige genaue Untersuchungen, welche die allgemeine Bedeutung von Klärteichen als Lebensraum für Wasservögel beleuchten und dabei Habitateigenschaften sowie zeitliche Variabilität der Bestände berücksichtigen. In der vorliegenden Studie wurden im Jahr 2014 die Wasservogelbestände von 36 Klärteichen der Kreise Segeberg und Dithmarschen (Schleswig-Holstein) zusammen mit Habitatparametern wie Wasserfläche, Uferlänge, Ufervegetation, Umzäunung und Belüftungsart erfasst (nur Brutnachweise, insbesondere Familienverbände, wurden berücksichtigt). Zusätzlich wurden Langzeitdaten (1983-2009) von Brutbeständen an Klärteichen des Kreises Segeberg auf Bestandsentwicklungen hin untersucht, die H. Thies erhoben hatte. Generelle lineare Modelle (schrittweise Variablenentnahme basierend auf AIC) lieferten die Ergebnisse zum Einfluss der verschiedenen Umweltvariablen. Häufigste Brutvögel in 2014 waren Reiherente (Aythya fuligula), Schnatterente (Anas strepera), Stockente (Anas platyrhynchos), Brandgans (Tadorna tadorna) und Blässhuhn (Fulica atra). Für diese Arten hatte insbesondere die relative Uferlänge einen positiven Einfluss auf die Brutpaardichten. Zumindest teilweise erwies sich auch eine künstliche Belüftung der Klärteiche als vorteilhaft. Einfache Schafzäune aus Drahtgeflecht zeigten keinen eindeutigen Effekt auf die Brutpaardichten, was mit einer geringen oder fehlenden Auswirkung auf Bodenprädationsraten durch solche Zäune erklärt wird. Regionale Unterschiede in der Siedlungsdichte werden diskutiert. Ab 1990 besiedelte die Schnatterente erstmals Klärteiche im Kreis Segeberg und zeigt seitdem einen bemerkenswert starken Populationsanstieg, der sie mittlerweile zu einer der häufigsten Wasservogelarten an Klärteichen macht. Die vorgelegte Studie unterstreicht die hohe Bedeutung von Klärteichen als Brutplatz bzw. Aufzuchtgewässer für Wasservögel, was an der Artenvielfalt und den Brutpaardichten ersichtlich wird. Dies macht Klärteiche zu einem wichtigen und dringend zu berücksichtigenden Gewässertyp für Monitoringprojekte und Naturschutzziele. Entsprechend sollten die Ufer- und Randbereiche erst im Spätsommer gemäht werden dürfen, um den Schutz von Niststätten zu gewährleisten.
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• Berndt, R. K. (2016): Die Brutvögel der Spülfelder am Nord-Ostsee-Kanal in Schleswig-Holstein, insbesondere unter dem Einfluss der Sukzession in den Jahren 2000 bis 2014. Corax 23: 43 - 75.  [Zusammenfassung]
  Spülfelder werden entlang des Nord-Ostsee-Kanals eingerichtet, um Baggergut aufzunehmen, das bei Vertiefungen oder Verbreiterungen des Kanals anfällt. Dazu schüttet man auf vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen Dämme auf, wodurch wannenförmige Formen entstehen, in denen das Material per Rohrleitung aufgespült wird. Die neuesten Spülflächen weisen mehrere Meter hohe Dämme auf. Nach Abschluss der Arbeiten gehen diese Gebiete in Sukzession und entwickeln sich zu naturnahen Lebensräumen.
  Die Vogelwelt wird durch den Verlauf der Arbeiten und der nachfolgenden Sukzession geprägt. Zur Zeit der Aufspülungen und wenige Jahre danach beleben brütende Limikolen die Sand- und seichten Wasserflächen. Meistens werden sie nach etwa 10 Jahren durch den Aufwuchs von Krautpflanzen und Weidengebüsch verdrängt. Dann wandern zahlreiche Vogelarten halboffener Landschaften ein, und später folgen Waldvögel. Soweit Gewässer vorhanden sind, kommen Wasservögel und andere Schilfbewohner hinzu. Im Untersuchungszeitraum gab es keine neuen Aufspülungen. Die kontrollierten elf Spülfelder stehen daher alle in Sukzession, unterscheiden sich jedoch im Hinblick auf deren Alter und Ausprägung.
  Ihre Brutvogelwelt spiegelt insgesamt Stadien früher Sukzession sowie beginnender Bewaldung wieder und setzt sich aus einem typischen Arteninventar zusammen. Landesweite Bedeutung haben gegenwärtig bzw. zeitweise die Brutbestände von Zwerg- und Rothalstaucher, Wasserralle, Bart- und Beutelmeise, Pirol und sogar häufiger Arten wie Teichrohrsänger, Fitis und Rohrammer.
  Spülfelder entstanden seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Die meisten Flächen wurden später wieder in landwirtschaftliche Nutzung genommen, so dass langjährige Sukzessionen nicht bestehen. Die jetzt vorhandenen Gebiete bieten erstmals die Möglichkeit, Veränderungen über viele Jahrzehnte hinweg zu verfolgen. Daher ist es geboten, den gegenwärtigen Zustand der Spülfelder zu dokumentieren. Angesichts ihrer vogelkundlichen Bedeutung sollten sie stärker als bisher in Naturschutzplanungen einbezogen werden.
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• Kruckenberg, H., & M. Schulze-Dieckhoff (2016): Die Bedeutung von Stacheldraht als Gefahrquelle für Vögel in Deutschland. Corax 23: 75 - 85.  [Zusammenfassung]
  Stacheldrähte sind in der Weidehaltung weit verbreitet, doch in welcher Weise dies negative Auswirkungen auf die Vogelwelt hat, ist kaum bekannt. Daher wurden insbesondere Ornithologen aufgerufen, Beobachtungen von im Draht verunglückten Vögeln zu melden. Die Ergebnisse der Umfrage werden gemeinsam mit eigenen Erfassungen vorgestellt. Insgesamt wurden 406 in Zäunen verletzte Vögel gemeldet, die sich auf 68 Arten verteilten. Das Artenspektrum unterschied sich deutlich zwischen Küstenraum und Binnenland. Im Küstenraum stellten Möwen, Limikolen und Anatiden den größten Anteil der Anflugopfer. Im Binnenland machten dagegen neben Limikolen vor allem Eulen und Greifvögel den größten Anteil der betroffenen Arten aus. Unter den dokumentierten Funden fanden sich zahlreiche vom Bestand bedrohte Arten. Die Ergebnisse werden vor naturschutzfachlichem Hintergrund diskutiert.
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• Hennig, V., R. Heining, L.-C. Mendel & E. Tilse (2016): Flussseeschwalben (Sterna hirundo L.) und Stinte (Osmerus eperlanus L.) in der Elbmündung - Die einzigartige Bestandsentwicklung und Nahrungsökologie der größten deutschen Flussseeschwalbenkolonie. Corax 23: 87 - 113.  [Zusammenfassung]
  Die Flussseeschwalbenkolonie (Sterna hirundo) in den Salzwiesen des Neufelderkoog-Vorlands (Dithmarschen, Schleswig-Holstein) ist mit maximal 2.532 Brutpaaren (2005) die derzeit größte Flussseeschwalbenkolonie in Mitteleuropa. Mit einer jährlichen Schwankungsbreite von bis zu 580 Brutpaaren ist der Bestand zwischen 2005 und 2015 auf hohem Niveau stabil geblieben, während der gesamte sonstige Populationstrend im Wattenmeer negativ ist.
  Diese Brutkolonie ist jedoch nicht nur in ihrer Größe einzigartig, auch das Verhalten der Flussseeschwalben kann mit keinem anderen Standort verglichen werden. Der Brutbestand der sich sonst eher langsam ausbreitenden Art zeigte allein 2005 einen Anstieg von über 1.700 Paaren gegenüber dem Vorjahr. Die Nahrung bestand 2015 zu 98,2 % aus diesjährigen und vorjährigen Stinten (Osmerus eperlanus). Sie wurden im Nahbereich der Brutkolonie in einem verschlungenen Prielsystem gejagt, das in die Medemrinne (Seitenarm im Elbe-Ästuar) entwässert. Neben der Erholung der Stintpopulation der Elbe nach einem Bestandstief in den 1970er/1980er Jahren bieten intensiv beweidete, kurzrasige Vorländer, die teilweise mehr als einen Meter über dem mittleren Hochwasser liegen, die offensichtlich einzigartig günstigen Bedingungen als Koloniestandort.
  Die bis Ende August reichlich vorhandenen Beutefische (Stinte), in auch einer dem Kükenschnabel gerechten Größe, ließen das Phänomen zu, dass in mehreren Jahren noch Mitte bis Ende August Flussseeschwalbenküken flügge werden konnten. Dies ist nicht nur von keiner anderen Flussseeschwalbenkolonie, sondern auch keiner anderen Küstenvogelart bekannt. Es ist eine einzigartige Möglichkeit, Brutverluste über Ersatzbruten teilweise auszugleichen. Prädation von Küken und Altvögeln durch Raubsäuger (Fuchs, Mink und Hermelin) und einzelne hohe Spitzentiden mit Teilüberflutungen der Brutkolonie verringerten in den letzten Jahren den Bruterfolg erheblich.
  Rückstandsanalysen von Flussseeschwalbeneiern der Neufelder Kolonie wiesen noch 2015 die höchsten Werte für einzelne Umweltgifte (HCB, Hg und DDT) aller untersuchten Standorte im Nordseebereich auf. Die Belastungen müssen analog zum einzigen Nahrungsorganismus - dem Stint - aus der Elbe stammen.
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• Berndt, R. K., B. Hälterlein, F. Käselau & W. Knief (2016): 50 Jahre Ornithologische Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg - Bericht über die Jubiläumstagung in Husum am 01./ 02. März 2014. Corax 23: 115 - 131.
• Schlenker, R. (2016): Gerd Kühnast (26.10.1993-22.04.2014) Corax 23: 132.
• Christensen, H. (2016): Auswachsen eines Schnabeldefekts bei einem Schwarzspecht (Dryocopus martius) Corax 23: 133 - 135.
• Knief, W. & P. Peukert (2016): Beobachtungen am Brutplatz des Karmingimpels (Carpodacus erythrinus) Corax 23: 136 - 139.
• Brandt, A., & O. Wandt (2016): Ein Beispiel zur Störungsempfindlichkeit beim Wanderfalken (Falco peregrinus) Corax 23: 140 - 145.
• OAG Schleswig-Holstein (2016): Mitgliederverzeichnis. Corax 23: 146 - 160.
• Looft, V. (2017): Habichtjahre - Langzeitstudie zur Brutbiologie des Habichts verbunden mit der Suche nach den beeinflussenden Faktoren. Corax 23: 161 - 239.  [Zusammenfassung]
  Ziel dieser Untersuchung war es, einen Einblick in die Populationsökologie und die Lebensstrategie des Habichts zu gewinnen. Im Vordergrund standen dabei großflächige brutbiologische Untersuchungen.
  In einer Langzeitstudie von 1968 bis 2014 wurde der Habichtbrutbestand im Landesteil Schleswig auf einer Fläche von 2.000 km² untersucht. In der waldarmen Landschaft (9 % Waldfläche) siedelten mit 32 bis 75 Brutpaaren (Bp.) im Mittel 44 Bp (2,2 Bp. /100 km²). Die uneinheitlich verlaufende Bestandsentwicklung lässt sich in vier Abschnitte gliedern, davon je zwei auf hohem und niedrigem Niveau. Einem nahezu einheitlichen Brutbestand im ersten Jahrzehnt mit durchschnittlich 47 Bp. folgten neun Jahre auf niedrigem Niveau von 37 Bp. Im dritten Zeitabschnitt stieg der Brutbestand in nur vier Jahren bis auf ein Langzeithoch von 75 Bp. an, um nach weiteren vier Jahren auf ein langzeitig geringes Niveau von 39 Bp. abzufallen. Trotz der auffallenden Schwankungen scheint der Brutbestand langfristig stabil zu sein.
  Der Habicht besiedelte schwerpunktmäßig größere Wälder (ab 50 ha). Nach einer Trendwende ab dem Jahr 2000 wurden verstärkt Kleinstwaldungen auch mit weniger als 2 ha Größe angenommen. Als Nistbäume wurden Nadelbäume gegenüber Laubbäumen bevorzugt. Es wird die besondere Eignung der Lärche als Horstbaum des Habichts diskutiert. Die Habichthorste werden heute gegenüber den 70er Jahren im Schnitt um 4 m höher angelegt. Als Grund wird die verstärkte Nutzung der Lärche als Horstbaum vermutet, die insbesondere nach 1945 angepflanzt wurde und heute ausgewachsen als Nestbaum in Frage kommt.
  Die Brutpaare verteilen sich über die Jahrzehnte in einem ausgeglichenen Muster über die Untersuchungsfläche, was auf eine territoriale Abgrenzung der Paare zurückgeführt wird. Benachbart brütende Paare im Abstand von unter 1 km haben einen geringeren Bruterfolg. Die Eiablage erfolgt im Mittel ab dem 12. April (Variationsbreite 23. März bis 8. Mai). Die mittleren Märztemperaturen bestimmen neben dem Alter den Zeitpunkt der Eiablage. Der mittlere Brutbeginn hat sich trotz des Klimawandels nicht geändert.
  Die Betrachtung der Fortpflanzungsfähigkeit zeigte folgende Ergebnisse: 3,58 Eier pro Gelege; Teilbruterfolg 2,6 Junge/Paar; Fortpflanzungsrate 1,9 Junge/Paar. 28,5 % von insgesamt 2.058 Paaren brüteten erfolglos. Der Hauptgrund für die Teilverluste in erfolgreichen Bruten sind mit 70 % nicht geschlüpfte Eier im Nest. In 47 Jahren wurden bei der Beringung der Jungvögel insgesamt 401 in der Nestmulde verbliebene Eier gesammelt. Die relative Zahl der Resteier hat im Untersuchungszeitraum stark abgenommen. Als Grund wird eine abnehmende Belastung der Habichte mit Umweltgiften vermutet, denn die Organochloride in den untersuchten Resteiern sind zurückgegangen.
  Zur Beurteilung der Populationsdynamik wurde mit Hilfe der Mauserfedern das Alter der Brutvögel bestimmt. Alte Habichte starten früher ins Brutgeschäft als 1- und 2-jährige Vögel. In Phasen mit geringem Brutbestand brüten vermehrt ein- und zweijährige Weibchen. Untersuchungen zum Bruteinstieg haben ergeben, dass 24 % der Habichtweibchen im 1. Lebensjahr, 48 % im 2. und im 7. Lebensjahr 95 % brüten. Im Untersuchungszeitraum erzielten 10 % der identifizierten Weibchen (n = 74) 41 % des gesamten Nachwuchses, 30 % der Weibchen 80 % des Nachwuchses. 27 % hatten in ihrem Leben keinen Bruterfolg.
  Es werden weitere innerartliche Regulationsmechanismen diskutiert. Im Vergleich des Jahresauftretens alter Habichte (3+) mit 1- und 2-jährigen Bruteinsteigern deuten sich innerartliche Regulationsmechanismen an. Bei starker Verringerung des Brutbestandes brüten vermehrt jüngere Habichte, bei einer hohen Anzahl von Altvögeln (3+) bleiben die jüngeren Vögel in der Brutreserve.
  Der Bestand an (weiblichen) Nichtbrütern konnte als eine mittlere Brutreserve von 40 % berechnet werden. Ein ganzes Kapitel ist dem Ungleichgewicht im Geschlechteranteil nestjunger Habichte zugunsten der Männchen gewidmet. Auf der Untersuchungsfläche betrug der Männchenanteil 55,6 %. Die Ursache für den höheren Anteil nestjunger Männchen in den Bruten scheint im wesentlichen durch den Zeitpunkt des Legebeginns bestimmt zu sein und nicht durch eine höhere Embryonensterblichkeit der Weibchen oder erhöhte Jungenverluste während der Nestlingszeit. In den Bruten aus der frühen Legephase ist das Geschlechterverhältnis der nestjungen Habichte noch ausgeglichen. Der Männchenanteil steigt danach aber deutlich an.
  Mit Hilfe der Beringung konnte die Wanderung der Habichte beurteilt werden. Nestjung beringte Habichte sind mit 62% bereits im 1. Lebensjahr als tot zurückgemeldet worden. Nach dem 6. Lebensjahr sind nur noch 4 % der beringten Habichte am Leben. Habichte verstreichen in ihrem Leben nicht weit vom Geburtsort, im Mittel 17 km (n = 424). Sie brüten im Schnitt auch in 17 km Entfernung (n = 33). Habichte sind in ihrem Leben extrem standorttreu; nur 2,4 % der durch Mauserfedervergleich identifizierten Weibchen wechselten ihr Brutrevier (n = 41).
  Durch eine legale Fangaktion der Jäger zwischen 1980 und 1993 wurden im Südteil der Untersuchungsfläche 639 Habichte getötet bzw. aus der Population entnommen. Der Brutbestand blieb dennoch über alle Jahre unverändert, was auf die Ergänzung des Brutbestandes durch Nichtbrüter zurückgeführt wird. Die Jungenproduktion auf der Fangfläche und dem Einzugsgebiet war leicht erhöht, blieb aber auf der Referenzfläche gleich hoch.
  Die Entwicklung des Habichtbrutbestandes zeigt Parallelen zur Entwicklung der Kaninchen- und Taubenbestände, wodurch eine Abhängigkeit zur Verfügbarkeit größerer Beutetiere angedeutet wird. Die Qualität der Habichtbrutreviere wurde in 24 Teilgebieten der Untersuchungsfläche untersucht. Der Besetzungsgrad und der Bruterfolg unterscheiden sich in den verschiedenen Landschafträumen nur unwesentlich. Daraus lässt sich ableiten, dass sich der Habicht während der Brutzeit auf die regionalen Verhältnisse erfolgreich einstellen kann.
  Auch wenn es keine eindeutigen Belege und langfristigen Zahlenreihen für eine ökologische Entwertung unserer Landschaft gibt, wie die Abnahme der Beutetiere durch eine industriell betriebene Landwirtschaft, so ist sie doch in ihrem gewaltigen Ausmaß für jeden erkennbar. Unter anderem ist auch der Habicht in seinem Fortbestand davon betroffen. Für den Gesamtkomplex der Landschaftsentwertung ist besonders die Politik gefordert, um durch eine überfällige Agrarwende Abhilfe zu schaffen.
  Dem Habicht wird trotz ganzjährigen Schutzes seit 1970 weiterhin nachgestellt. Auch die „Kieler Erklärung“ (2008) zur Ächtung der Greifvogelverfolgung, die vom Ministerium, dem Landesjagdverband und der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft unterschrieben worden war, zeigte nicht die erhoffte Schutzwirkung.
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• Holzhüter, T. (2017): Laudatio anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Volkher Looft am 6. März 2016. Corax 23: 240 - 246.
• Thiessen, H., W. Eichstädt & F. Ziesemer (2017): Arnd Rüger 75 Jahre. Corax 23: 247 - 249.
• Koop, B. (2018): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 2009-2011. Corax 23: 253 - 397.  [Zusammenfassung]
  2009 war das letzte Jahr im Brutvogelatlas-Projekt ADEBAR. Seit Ende 2011 besteht das neue Portal www.ornitho.de. Vogelzugerfassungen wurden insbesondere auf dem Heimzug auf der Route Heidkate/PLÖ > Geltinger Birk/SL intensiviert mit neuen Ergebnissen.
  2008/09 war erneut ein Mildwinter, so dass etliche Jahresvögel in der darauf folgenden Brutzeit weiterhin hohe Bestände aufwiesen, u.a. Zwergtaucher, Rohrdommel oder Eisvogel.
  Durch anhaltend kühl-regnerisches Wetter mit Sturmtagen Anfang Juni gab es 2009 jedoch große Verluste bei Küstenvögeln auf den Halligen und in den Vorländern, aber u.a. auch bei der Rauchschwalbe durch den Ausfall der ersten Brut.
  Der Berichtszeitraum der Jahre 2009 bis 2011 war vor allem geprägt durch den kalten Winter 2009/10, der erstmals seit 1995/95 als Kältewinter einzustufen ist. Hohe Schneelagen bzw. Verwehungen bewirkten mehrfach Kältefluchtereignisse von u.a. Gänsen, Wacholderdrosseln und sogar Goldammern.
  Erstmals sind Überwinterungen von Schnatter- und Krickenten auf eisfreien Klärteichen dokumentiert worden. Mit dem kalten Winter 2009/10 hat die Anzahl überwinternder Bergenten auf der Ostsee abseits der Lübecker Bucht deutlich zugenommen.
  Durch diesen Winter bedingt brachen nachfolgend die Bestände etlicher Arten zusammen: Zwergtaucher, Rohrdommel, Wasserralle, Schleiereule, Eisvogel, Bartmeise, Zaunkönig und Gebirgsstelze. Einige dieser Arten litten besonders, weil auch die Winter 2010/11 und 2011/12 Kälteperioden aufwiesen, die weit nach Westeuropa hineinwirkten, wo z.B. Rohrdommel, Wasserralle oder Gebirgsstelze überwintern.
  Bei Höckerschwan und Graugans schritten in Folge des Winters weniger Vögel zur Brut. Zudem waren ihre Gelege kleiner als üblich.
  Zur Schneeschmelze 2010 boten überschwemmte Niederungen günstige Rastbedingungen für Gründelenten wie schon lange nicht mehr.
  Nasskalte Wetterlagen im Mai 2010 sorgten für den bisher stärksten registrierten Heimzug von Mauersegler und Mehlschwalbe.
  2011 war ein Jahr mit sehr später Rückkehr von Arten, die in Ostafrika überwintern, insbesondere Neuntöter, Sumpfrohrsänger, Schlagschwirl und Sprosser. Ursache dürfte eine anhaltende Dürre in diesem Raum gewesen sein. 2011 war zudem das Jahr mit den meisten bislang festgestellten Wachtelrufern. Der Wegzug 2011 war insbesondere bei Blässgans, Kranich und Ringeltaube auffällig, vom Wespenbussard wurde mit knapp 4.000 Durchzüglern einmal mehr eine hohe Anzahl registriert.
  Andauernde Bestandszunahmen und Ausbreitungen zeigten weiterhin insbesondere Löffler, Grünspecht, Mittelspecht, Blaukehlchen und Schwarzkehlchen.
  Deutliche Abnahmen sind insbesondere von Turteltaube, Haubenlerche, Wacholderdrossel und Steinschmätzer dokumentiert worden, das Vorkommen der Haubenlerche droht unmittelbar zu erlöschen. Unter den Durchzüglern und Wintergästen fielen insbesondere die Abnahmen von Waldsaatgans und Zwerggans auf sowie an der Ostsee die anhaltenden Rückgänge von Berghänfling und Schneeammer selbst in den kalten Wintern.
  Seltene Brutnachweise gelangten von der Bergente mit je einer Familie 2010 und 2011 und vom Stelzenläufer mit 4 Bruten 2009 und 2 Bruten 2010 von denen 2009 erstmals eine mit 3 flüggen Jungen erfolgreich verlief. Ein Grauspecht hielt im Frühjahr 2011 ein Revier an der Landesgrenze zu Hamburg.
  In allen drei Jahren des betrachteten Zeitraumes waren die Bestände von Greifvögeln in den Niederungen (Mäuse-, Raufußbussard, Kornweihe, Turmfalke) sehr gering.
  Hellbäuchige Ringelgänse traten in den kalten Wintern in bisher unbekannter Anzahl auf. Pazifische Ringelgans, Graubruststrandläufer, Terekwasserläufer, Thorshühnchen und Gelbbrauenlaubsänger wurden so „verlässlich“ registriert, dass eine Einstufung als regelmäßiger Durchzügler gerechtfertigt erscheint.
  Einflüge erfolgten 2009 vom Fichtenkreuzschnabel, 2010 von Eichelhäher, Seidenschwanz und Erlenzeisig und 2011 von Raufußbussard und Steppenweihe. Sie äußerten sich vor allem in starken Zugbewegungen.Als Seltenheiten wurden insbesondere folgende Arten nachgewiesen: vier Nachweise der Carolinakrickente, zwei Exemplare Brillenenten an der Nordseeküste, Schleswig-Holsteins erste Spatelente 2010 und der zweite Blauwangenspint 2010 in Ostholstein, etliche seltene Limikolenarten wie Präriegoldregenpfeifer, Wilsonwassertreter, Großer Schlammläufer, erneut eine Schwarzflügelbrachschwalbe, ein erster Nachweis des Isabellwürgers in Schleswig-Holstein abseits von Helgoland sowie Dunkellaubsänger. Vom Blauschwanz wurden wiederum zwei Nachweise im Herbst 2010 erbracht. Waldpieper wurden zweimal an der unmittelbaren Westküste (Eiderstedt, Sylt) nachgewiesen. Schelladler „Tönn“ querte mehrfach unbemerkt Schleswig-Holstein.
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• Berndt, R. K. (2018): Zum Brutvorkommen der Lachseeschwalbe Gelochelidon nilotica in Schleswig-Holstein vom 19. Jahrhunder bis 2010. Corax 23: 398 - 411.  [Zusammenfassung]
  Der Brutbestand in Schleswig-Holstein war stets nur klein, und von den ca. 20–70 Paaren entfiel der Großteil auf jeweils eine einzige Kolonie, in zeitlicher Abfolge im Gotteskoogsee sowie in den Vorländern der Grünen Insel, von Meldorf und Neufeld. Die Lachseeschwalbe hat wohl spätestens um 1840 in Schleswig-Holstein gebrütet und hält sich trotz massiver Gefährdungen bis heute. Seit den 1970er Jahren hat der Landesbestand von etwa 70 auf 40 Paare abgenommen.
  Die hiesigen Ansiedlungen stellen eine der Verbreitungsinseln des weltweit inselartig aufgesplitterten Vorkommens dar. Sie sind der kleine Rest des ehemals bis 500 Paare betragenden cimbrischen Bestandes, dessen Schwerpunkt bis etwa 1970 im dänischen Jütland lag.
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• Risch, M., W. Denker, H. Förster, K. Günther, B. Hälterlein, V. Hennig, C. Herden, I. Mauscherning, A. Miehe & C. Wiedemann (2018): Lachseeschwalben in Dithmarschen Gelochelidon nilotica - die letzte Kolonie Mitteleuropas. Corax 23: 412 - 439.  [Zusammenfassung]
  Nach einem dramatischen Bestandsrückgang mit erheblicher Verkleinerung und Verlagerung des Verbreitungsgebietes im Verlauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert brüteten im Jahr 2010 nur noch 42 Brutpaare der Lachseeschwalbe in Mitteleuropa. Die einzige verbliebene Kolonie befindet sich derzeit im Vorland von Neufelderkoog/ Dithmarschen, etwa 1200 km entfernt von den nächsten Kolonien im Mittelmeerraum. Nach mindestens 10 Jahren sehr geringen Bruterfolges zu Beginn des 21. Jahrhunderts drohte auch dieser Bestand zu erlöschen. Außerdem wurden zu dieser Zeit vorsätzliche menschliche Störungen der Kolonie festgestellt. Daraufhin wurde im Jahr 2011 das Artenschutzprojekt „Lachseeschwalbe in Dithmarschen“ ins Leben gerufen, das aus Artenschutzmitteln des Landes Schleswig-Holstein und des Kreises Dithmarschen finanziert und vom „Bündnis für Naturschutz in Dithmarschen e.V.“ geleitet wird. Ziel des Projektes ist die kurzfristige Stabilisierung des Bestandes und langfristige Anhebung auf ein unkritisches Niveau, das den Fortbestand der Art in Mitteleuropa sichern kann.
  Entscheidende Maßnahmen, die einen Erfolg sicherstellten, waren: Schutz vor Prädation (bes. durch Säuger), Sicherung möglichst hochwassergeschützter Bruthabitate und Reduzierung von Störungen. Ein ausreichendes Nahrungsangebot ist Voraussetzung. Das daraus abgeleitete Schutzkonzept sieht daher Elektrozäune und weitere Maßnahmen zur Prädatorenkontrolle und -abwehr (mit Naturschutzbehörden und lokalen Jägern abgestimmt), durchgehende Beobachtung und Aufsicht während der Brutzeit durch zwei ständig anwesende Betreuer sowie ein Bestandsmonitoring mit Bruterfolgskontrolle vor.
  Seit 2012 werden die Küken systematisch beringt und mit individuellen Farbringkombinationen versehen, die eine exakte Ermittlung des Bruterfolges ermöglichen und für den Artenschutz wichtige Erkenntnisse zu Überlebensrate, Rekrutierung, Ortstreue und Dispersionsverhalten liefern. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die dithmarscher Lachseeschwalben sehr ortstreu sind und die Kolonie derzeit keine Austauschbeziehungen mit anderen Kolonien unterhält. Darüber hinaus ließ sich nachweisen, dass Jungvögel bereits mit 2 Jahren an der Kolonie als Nichtbrüter auftauchen und im 3. Lebensjahr brüten können. Nichtbrütende Lachseeschwalben verbleiben offenbar nicht immer im Winterquartier, sondern zeigen mit zunehmendem Alter eine größer werdende Tendenz zur Rückkehr in die Kolonie, wo sie für eine kurze Zeit Balz und Territorialverhalten ausführen, auch wenn sie in dieser Phase noch keine Brut beginnen. Vereinzelt traten sogar vorjährige Individuen im Schlichtkleid auf.
  Der aktuelle Koloniestandort im Vorland des Neufelderkoogs liegt relativ hoch über der mittleren Hochwasserlinie und ist daher weniger überflutungsgefährdet als die meisten anderen Flächen im beweideten Vorland mit vergleichbaren Eigenschaften. Die Schutzmaßnahmen sollen dazu führen, dass dieser Brutplatz von den Lachseeschwalben auch in Zukunft genutzt wird. Dazu ist an erster Stelle der Erhalt der Großkolonie der Flussseeschwalbe als „gastgebende“ und durch kollektives Feindabwehrverhalten Schutz bietende Art eine unabdingbare Voraussetzung. Auf Grund der aktuellen räumlichen Konzentration der letzten Kolonie dieser Art im Elbeästuar bestehen allerdings entsprechende Risiken, die durch eine Anhebung des Bestandes mit möglicher Gründung von neuen Kolonien an anderen Standorten entschärft werden sollten. Dafür mangelt es derzeit entlang der Westküste an geeigneten Bruthabitaten, die jedoch durch gezieltes Management geschaffen werden könnten.
  Das Artenschutzprojekt für die Lachseeschwalbe in Dithmarschen ist bisher erfolgreich verlaufen. Seit Projektbeginn hat es keine Jahre mit totalem Brutausfall mehr gegeben. Im Projektverlauf wurden 152 Küken flügge (Stand 2017). Das entspricht einer Reproduktionsrate von 0,6 Küken pro Brutpaar, ein im weltweiten Vergleich durchschnittlicher Wert, der für den Erhalt des Bestandes vermutlich ausreicht. Ausgehend von 41 Brutpaaren im Jahr 2011 verlief die Bestandsentwicklung über einen Tiefpunkt im Jahr 2013 mit 31 Brutpaaren hin zu einem moderaten Zuwachs auf aktuell 37 Brutpaare (2017). Dass trotz ausreichender Reproduktion kein dynamischeres Bestandswachstum eingetreten ist, liegt vermutlich an der Demographie der Population, die sich derzeit noch aus überwiegend sehr alten und sehr jungen Brutvögeln zusammensetzt. Das Schutzkonzept soll daher im Wesentlichen so beibehalten, im Falle neuer Erkenntnisse jedoch laufend angepasst werden.
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• Berndt, R. K. (2018): Der Niedergang des Kampfläufers Philomachus pugnax als Brutvogel in Schleswig-Holstein. Corax 23: 440 - 462.  [Zusammenfassung]
  Kampfläuferbestände sind aufgrund ihres ungewöhnlichen Paarverhaltens und der Unauffälligkeit der brütenden Weibchen schwer zu erfassen, so dass die Angaben bis in die neueste Zeit hinein sehr ungenau sein dürften. Im 19. Jahrhundert war die Art ein recht häufiger Brutvogel in Schleswig-Holstein mit z. T. dichter Verbreitung an der Nordseeküste, nämlich auf den Inseln und Halligen, an der Festlandsküste sowie in nassen Niederungen des Hinterlandes im Bereich der Schleswigschen Geest. Für die westliche Landeshälfte wird der Bestand auf mehrere tausend brütende Weibchen geschätzt. Die Zahl im östlichen Landesteil dürfte wohl nicht mehr als 10 % des Landesbestandes betragen haben. Erste Rückgänge werden bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts erwähnt. Nach 1930 nahm die Zahl der Bruten rasch und sehr stark ab, insbesondere im Zuge großräumiger Entwässerungen. Um 1970 waren nur noch 150–300 brütende Weibchen vorhanden. Der aktuelle Bestand ist nicht ganz so niedrig wie zunächst befürchtet; denn eine aufwendige Nachsuche hat für die letzten Jahre noch bis etwa 50 brütende Weibchen erbracht.
  Wesentliche Ursachen des Rückgangs liegen in der landesweiten Zerstörung naturnaher Landschaften wie Salzwiesen, Sümpfe, Feuchtwiesen und Überschwemmungsgebiete ab etwa 1870. Erhebliche Bedeutung nach 1950 werden auch zunehmende Niederschläge und Hochfluten während der Brutzeit haben, die einen langfristig geringen Bruterfolg vermuten lassen. Der Kampfläufer dürfte im Hinblick auf seine nördliche Brutverbreitung zu den eiszeitlichen Relikten zählen, die sich hielten, solange wenig genutzte, naturnahe Lebensräume in größerem Umfang vorhanden waren. Im gesamten Europa haben die Brutbestände stark abgenommen, wenn auch der recht hohe Weltbestand gegenwärtig nicht gefährdet erscheint. Für den Kampfläufer ergibt sich das Bild eines großräumigen Zurückweichens von der südwestlichen Grenze der Brutverbreitung. Der gegenwärtige Bestand in Schleswig-Holstein lässt hoffen, dass die Art dem Land noch eine Weile erhalten bleibt.
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• Berndt, R. K. (2018): Zum Brutvorkommen des Wendehalses Jynx torquilla in Schleswig-Holstein. Corax 23: 463 - 472.  [Zusammenfassung]
  Die Arbeit gibt einen Überblick über das Brut(zeit)vorkommen des Wendehalses in Schleswig-Holstein seit 1800. Er ist wohl stets ein seltener Brutvogel gewesen. Das Maximum des Brutbestandes könnte von 1940 bis 1990 etwa 40–80 Paare betragen haben. Bis heute ist eine starke Abnahme auf vielleicht 5–10 Paare erfolgt. Nur wenige Vorkommen reichen bis in den Landesteil Schleswig nördlich von Rendsburg. Beobachtungen und Brutnachweise konzentrieren sich auf den Südosten des Landes, was für eine starke Abhängigkeit von einem kontinentalen Klima spricht. Dem entspricht das Fehlen der Art in Teilen Westeuropas. Bruthabitate sind ameisenreiche Waldstücke mit Lichtungen, Blößen oder Sandstellen; Siedlungen mit Einfamilienhäusern haben die Ansprüche ebenfalls öfters erfüllt. Ob der Wendehals Brutvogel in Schleswig-Holstein bleiben wird, ist fraglich.
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• Haupt, M. & W. Knief (2018): Die Küste der Probstei/Kieler Außenförde als Überwinterungsgebiet für Meerstrandläufer Calidris maritima. Corax 23: 473 - 479.
• Knief, U. & M. Haupt (2018): Ansiedlung von Brandseeschwalben Thalasseus sandvicensis aus dem Mittelmeer auf Hallig Norderoog. Corax 23: 480 - 487.
• Ziesemer, F. (2019): Wespenbussarde Pernis apivorus im Dänischen Wohld - Der Bestand 2016/17 im Vergleich zu 1985-1995. Corax 23: 489 - 499.  [Zusammenfassung]
  Es besteht Unsicherheit über die Bestandsentwicklung des Wespenbussards in weiten Teilen Europas, so auch in Schleswig-Holstein. Aus einem 280 km2 großen Teilbereich, dem „Dänischen Wohld“, liegen jedoch aus den Jahren 1978 bis 2002 Ergebnisse von Bestandserhebungen vor, die mit einer neuen Untersuchung aus den Jahren 2016 und 2017 verglichen werden können. In beiden Untersuchungsperioden wurden von Wespenbussarden besetzte Horste gesucht, 2016/17 darüber hinaus auch die Flugbewegungen der Vögel beobachtet, um revieranzeigendes Verhalten zu erfassen. Einzelheiten und Schwierigkeiten beider Methoden werden ausführlich dargestellt, damit spätere Untersuchungen vergleichbar durchgeführt werden können.
  In der Kernzeit (1985–1995) der ersten Untersuchungsperiode wurden jährlich 8–12 (im Mittel 10) besetzte Horste kartiert. 2016 waren es 6–8, 2017 9 Horste. Zusammen mit den Beobachtungsergebnissen der Flugbewegungen wurden für 2016 14 und für 2017 13 Reviere ermittelt. Die Tatsache, dass nicht in allen Revieren auch Horste erfasst werden konnten, kann teils methodisch (Horst aus verschiedenen Gründen nicht gefunden), teils biologisch bedingt sein (Reviere haltende Nichtbrüter). In jedem Fall bedeutet es, dass die Anzahl besetzter Reviere in der Regel höher ist als der aus Horstfunden abgeleitete Brutbestand.
  Da die Anzahl der jährlich gefundenen Horste der wesentliche Vergleichsmaßstab zwischen den Untersuchungszeiträumen ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Brutbestand des Wespenbussards im Dänischen Wohld in den Jahren 2016/2017 ähnlich hoch lag wie bereits 1985–1995.
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• Lange, L. (2019): Zur Ernährung der Uhus Bubo bubo im Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) - 2013 bis 2016 (6. Beitrag). Corax 23: 500 - 518.  [Zusammenfassung]
  In den Jahren 2007–2016 wurden im gesamten Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) Rupfungen und Gewölle des Uhus Bubo bubo gesammelt, um die darin enthaltenen Beutetiere und ihre Anzahl zu bestimmen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Jahre 2013–2016 gelegt, da die Uhupaare und ihre Einstände aus den Jahren zuvor bekannt waren. Das Beutespektrum der Steinburger Uhus weist 98 Vogelarten (ohne Hausgeflügel), 25 Säuger-, elf Käfer-, vier Amphibien-, eine Reptilien- und zwei Fischarten auf. Hinzu kommen noch zwei Wollhandkrabben. Zahlenmäßig dominierte über den gesamten Zeitraum bei den Säugern die Feldmaus Microtus arvalis mit 11.083 Individuen, gefolgt von der Wanderratte Rattus norvegicus (2.528) und der Waldmaus Apodemus sylvaticus (439). Bei den Vögeln verteilten sich die meisten Funde auf die Ringeltaube Columba palumbus mit 1.117 Individuen, gefolgt vom Mäusebussard Buteo buteo (261), der Saatkrähe Corvus frugilegus (202), der Raben-/Nebelkrähe Corvus corone/cornix (171) und der Amsel Turdus merulai> (164). Ein außergewöhnlich langes Gewölle maß 17,2 cm und enthielt Reste eines Waldkauzes Strix aluco, ein sehr umfangreiches Gewölle Reste von 21 Feldmäusen.
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• Cimiotti, D. V. & H. Hötker (2019): Bedeutung Schleswig-Holsteins für globale Brutbestände von Vogelarten. Corax 23: 519 - 523.  [Zusammenfassung]
  In Schleswig-Holstein brüten rund 200 Vogelarten. In diesem Artikel soll untersucht werden, welche Arten in Schleswig-Holstein mit einem besonders hohen Anteil ihres globalen Brutbestands vorkommen. Dafür wurden publizierte Daten zu den Beständen in Schleswig-Holstein mit denen in Deutschland, Europa und weltweit in Beziehung gesetzt. Der höchste Populationsanteil am Weltbestand wurde für Austernfischer (3,9 %), Säbelschnäbler (3,6 %) Heringsmöwe (2,7 %), Lachmöwe (1,5 %), Brandgans (1,4 %) und Silbermöwe (1,2 %) ermittelt. Insgesamt 28 Arten brüten mit mindestens 0,1 % des globalen Bestandes in Schleswig-Holstein. Für diese Arten besitzt Schleswig-Holstein eine hohe internationale Verantwortung. Unter diesen befinden sich zahlreiche Vogelarten mit negativem Bestandstrend in Schleswig-Holstein, insbesondere Austernfischer, Säbelschnäbler, Silbermöwe, Brandseeschwalbe, Uferschnepfe und Kiebitz. Diese Arten sollten besonders im Fokus der Forschungs- und Naturschutzbemühungen in Schleswig-Holstein stehen.
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• Berndt, R. K. (2019): Nachträge zur "Geschichte der Feldornithologie in Schleswig-Holstein und Hamburg". Corax 23: 524 - 538.  [Zusammenfassung]
  Der Artikel enthält einige Nachträge zur „Geschichte der Feldornithologie in Schleswig-Holstein und Hamburg“. Schwerpunkte sind die Landeskartographie Ende des 18. Jahrhunderts, Vogelkolonien auf der Halbinsel Ellenbogen/ Sylt, der Fang von Wasservögeln im Winter und das Eiersammeln, die Situation der Graureiherkolonien um 1900, weitere Fotodokumente von Raubseeschwalbenbruten auf Sylt sowie die Zerstörung naturnaher Landschaften am Beispiel der Elbhänge bei Geesthacht.
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• Koop, B. (2019): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 2012. Corax 23: 539 - 626.  [Zusammenfassung]
  Die Arbeit der OAG wird zunehmend von landes- und bundesweiten Monitoringprogrammen geprägt, die Wintervorkommen, Planzugerfassungen, Brutbestände, Wasservogelmauser und Rastvorkommen umfassen. 2012 begann nach mildem Januar mit einem weiteren kalten Winter, gefolgt von einem trockenen Frühjahr. Hohe Verluste gab es im Wattenmeer (vor allem beim Austernfischer) und bei Arten, die in Westeuropa überwintern und im Winterquartier von der Kälte getroffen worden sind (insbesondere Rohrdommel, Zwergtaucher, Wasserralle, Gebirgsstelze). Der stürmische Jahresbeginn erbrachte einen bis dahin ungekannten Einflug von Zwerg- (mind. 2.000 Ind) und Dreizehenmöwen (2.500 Ind) sowie Polarmöwen insbesondere vor/auf Sylt. Der Heimzug erbrachte an intensiv untersuchen Standorten insbesondere über den Zugweg Kieler Außenförde > Geltinger Birk ein hohes Zugaufkommen insbesondere von Tauben, Drosseln, Stelzen und Finkenvögeln. Hohe Heimzugrastbestände wurden u.a. von folgenden Arten registriert: Regenbrachvogel, Temminckstrandläufer und Sanderling insbesondere an der Nordseeküste. Zwergmöwen frequentierten erneut auf dem Heimzug in großer Zahl die Schlei, Weißbartseeschwalben zogen in großer Zahl durch. Nach dem kalten Februar erreichten zahreiche Sommervogelarten früh Schleswig-Holstein, darunter Neuntöter, Rauchschwalbe, Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz und Steinschmätzer.
  In der Brutzeit gelang der erste Brutnachweis des Teichwasserläufers in Deutschland in der Überschwemmung Bliestorf, und es erfolgten erneute Brutversuche des Stelzenläufers in den Speicherkögen. Auf dem Spülgelände Bokhorst am Nordostsseekanal gab es eine erfolgreiche Brut des Säbelschnäblers. Infolge eines regional hohen Kleinsäugerangebotes gab es einen vergleichsweise hohen Bruterfolg bei etlichen Greifvögeln und Eulen. Dank aufwendiger Schutzmaßnahmen war auch der Bruterfolg der Lachseeschwalbe erstmals seit 10 Jahren mit 30 Jungen bei 38 Bp wieder recht hoch. Weitere Arten mit hohen bzw. steigenden Beständen waren insbesondere Singschwan (13–15 Rev-Paare), Wanderfalke (31 Bp, 8 Reviere) und Blaukehlchen. Trotz der dreiwöchigen Kältephase im Februar waren die Familienstärken von Graugans und Höckerschwan normal. Hingegen blieben die Bestände von Arten mit hohen Winterverlusten weiterhin gering (z.B. Blässhuhn, Wasserralle). Die großen Fischteiche im Kreis Plön, die einen erheblichen Anteil am Bestand von Rothals- und Zwergtaucher beherbergen, wiesen 2012 einmal mehr einen sehr geringen Wasserstand auf, so dass sich eine Erholung der Bestände verzögert. Ebenso blieben die Bestände von Wachtel, Drosselrohrsänger, Rohr- und Schlagschwirl unter denen der letzten Jahre. Deutliche Rückgänge zeichnen sich u.a. bei Knäkente, Eiderente, Kiebitz, Bekassine und Uferschnepfe sowie Trauerseeschwalbe ab, das Vorkommen des Schwarzhalstauchers ist auf einen Bruchteil des Bestandes vor 2004 zurückgegangen. Von der Haubenlerche gelang nur eine einzige Beobachtung. Der Bruterfolg von Enten scheint nach der Zahl der gemeldeten Familien einmal mehr sehr gering zu sein, insbesondere bei der Tafelente. Hingegen gab es bei der Reiherente im Östlichen Hügelland zahlreiche Familien, am Großen Plöner See einen vergleichsweise hohen Schlupferfolg wie seit 1990 nicht mehr. Bemerkenswerte Sommerbeobachtungen gelangen u.a. von Ohrentaucher, Fischadler und mind. 3 verschiedenen Merlinen im Westen, sowie Krabbentaucher und mehrere Spatelraubmöwen vor Sylt.
  Die Erfassungen mausernder Wasservögel belegten einen weiterhin sinkenden Bestand in der Plöner Seenplatte. Abnahmen gibt es u.a. bei Tafelente, Reiherente, Haubentaucher und Blässhuhn. Auf dem Großen Plöner See mauserte eine Eisente, vom Mittelsäger wurde ein größeres Mauservorkommen auf Fehmarn gemeldet. Regelmäßige Schlafplatzzählungen erbrachten ein neues Rastmaximum beim Kranich und neue Schlafplätze im Westen.
  Das Wegzuggeschehen wurde dominiert von Nahrungs- und Witterungsbedingungen in Schweden, die einen sehr intensiven Durchzug mit zahlreichen neuen Saisonmaxima in Falsterbo erbrachten. In dieser Folge war das Zuggeschehen von Nonnengänsen, Tauben und Finken sehr stark, die Saisonsumme umfasste knapp 2,5 Millionen registrierte Durchzügler. Am 10. 8. wurden 3.500 ziehende Flussseeschwalben in der Lübecker Bucht registriert. Es erfolgten Invasionen von Eichelhäher und Seidenschwanz.
  Das Rastgeschehen im Herbst umfasste u.a. eine einmalige Feststellung von 110 Ohrentauchern vor Sylt. Sehr seltene Gäste: Das Auftreten von Hellbäuchiger- und Pazifischer Ringelgans sowie Isländischer Uferschnepfe und Terekwasserläufer wird so häufig im Westen dokumentiert, dass von einem regelmäßigen Auftreten auszugehen ist. Infolge gesteigerter Beobachtungsaktivitäten ist auch die Zahl seltener Adler (Schell-, Schrei-, Stein-, Schlangenadler) im Lande in den vergangenen Jahren gestiegen.
  Tatsächliche Seltenheiten umfassen folgende Arten: Die zweite Ringschnabelente, die siebte Brillenente, der insgesamt vierte Adlerbussard, die erste Zwergtrappe seit 1983, ein erster Wüstenregenpfeifer seit 2008, der erste Triel seit 2005, eine Rotflügel-Brachschwalbe und zuletzt drei Beobachtungen von mutmaßlichen Hakengimpeln im Zuge des Einfluges nach Dänemark.
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• Neumann, H. & U. Dierking (2019): Auswirkungen der Einrichtung von "Naturschutzäckern" im EU-Vogelschutzgebiet "Langenlehsten" auf die Entwicklung der Feldvogelbestände. Corax 23: 627 - 640.  [Zusammenfassung]
  Im EU-Vogelschutzgebiet „Langenlehsten“ im südöstlichen Schleswig-Holstein wurden im Herbst 2009 auf einer Teilfläche von 100 ha arrondierte Ackerflächen langfristig mit Naturschutzmitteln gepachtet, um durch eine angepasste Bewirtschaftung die Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes zu sichern. Das Nutzungskonzept für die „Naturschutzäcker“ beinhaltet den Verzicht auf Düngung, Pflanzenschutzmittel und Beregnung sowie Vorgaben zur Bodenbearbeitung (Sperrzeitraum in der Brutzeit), Schlageinteilung (Kleinteiligkeit), Fruchtfolgegestaltung, Anlage selbst begrünter Brachstreifen (10 % d. LN) und zum Belassen von Winterstoppeln (1/3 d. LN).
  Um den Erfolg des Bewirtschaftungskonzeptes zu überprüfen, wurden für den Bereich der „Naturschutzäcker“ die Ergebnisse von Brutvogelerfassungen, die vor Beginn der Maßnahmenumsetzungen erfolgten (2006), mit den Resultaten von Wiederholungsuntersuchungen aus den Jahren nach Maßnahmenbeginn (2010, 2014, 2015) verglichen.
  Statistische Auswertungen für die artspezifischen Revierdifferenzen zwischen den Folgejahren und dem Ausgangsjahr ergaben für die Jahresdifferenzen 2014–2006 und 2015–2006 signifikante Unterschiede, die auf positive Effekte der Maßnahmenumsetzung hinweisen. Mit Ausnahme des Ortolans Emberiza hortulana wiesen sämtliche erfasste Feldvogelarten auf den „Naturschutzäckern“ in den Untersuchungsjahren nach der Umsetzung des Bewirtschaftungskonzeptes jahrweise höhere Bestände auf als im Ausgangsjahr 2006. Die Gesamtsiedlungsdichte aller Arten hat sich im Untersuchungszeitraum von 36 (2006) auf 94 (2015) Reviere/100 ha erhöht. Die Zunahme der Revierzahlen wurde maßgelblich durch einen Bestandsanstieg der Feldlerche Alauda arvensis verursacht, die vor und nach der Umsetzung der Maßnahmen die dominante Art auf den untersuchten Ackerflächen war und mit einem Anstieg von 21 auf 66 Reviere/100 ha den größten Bestandszuwachs erzielte. Für den Ortolan konnten im Bereich der „Naturschutzäcker“ in den Untersuchungsjahren 2014 und 2015 keine Reviere mehr bestätigt werden. Das Ausbleiben der Art ist bei Betrachtung der Faktoren, die einen Einfluss auf die Bestandsentwicklung gehabt haben könnten, vermutlich jedoch nicht auf die lokale Bewirtschaftung, sondern maßgeblich auf überregionale Einflüsse zurückzuführen.
  Da sich das Nutzungskonzept für die „Naturschutzäcker“ in der Gesamtbilanz bisher im Hinblick auf die Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes „Langenlehsten“ als erfolgreich erwiesen hat, sollten die Maßnahmen gemäß der vereinbarten Grundprinzipien fortgesetzt und nach Möglichkeit auf weitere Ackerflächen innerhalb des Gebietes ausgedehnt werden.
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• Dien, J. & B. Krebs (2019): Hans-Hermann Geißler 1938-2018. Corax 23: 641.

Sonderheft "Rothalstaucher"