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Weitere Recherchemöglichekeiten in der Ornithologischen Schriftenschau.

• Paulien, E.-C., & K. Jeromin (1995): Der Bergpieper (Anthus spinoletta spinoletta), ein regelmäßiger Überwinterer in Schleswig-Holstein. Corax 16: 1 - 8.  [Zusammenfassung]
  Eine Langzeituntersuchung seit 1982 ergab, daß der Bergpieper Anthus spinoletta spinoletta regelmäßig in Schleswig-Holstein überwintert. Die Tiere erreichen das nördlichste Bundesland ab Anfang Oktober. Verlassen wird das Überwinterungsgebiet in Richtung Süden bis Mitte April. Neben zwei bekannten Plätzen in Lübeck wurden aufgrund systematischer Nachsuche in den Wintern 1992/93 und 1993/94 an acht weiteren Orten im Lande Bergpieper-Schlafplätze gefunden. Der bisher nördlichste Schlafplatz liegt auf der Ostseeinsel Fehmarn. Das Verhalten am Tage sowie der Schlafplatzflug werden kurz beschrieben. Die Schlafplatztreue des Bergpiepers im Winterquartier wurde durch Fang und Beringung nachgewiesen. Die Frage, ob Männchen und Weibchen verschiedene Überwinterungsgebiete aufsuchen, muß für das Schellbruch/HL verneint werden. Aus dem Vergleich vorliegender Einzeldaten aus den Jahren 1960-1976 (Berndt & Busche 1979) mit den Ergebnissen der gezielten abendlichen Nachsuchen ergeben sich Hinweise, wonach Bergpieper schon vor 1982 regelmäßig Schleswig-Holstein als Überwinterer erreichten und hier Schlafgemeinschaften bildeten.
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• Bräger, S., & I. Ludwichowski (1995): Artenzusammensetzung, Gelegegröße, Brutverlauf und Schlupferfolg brütender Enten (Anatidae) in einer ostholsteinischen Möwenkolonie. Corax 16: 9 - 16.  [Zusammenfassung]
  Der 3,8 ha große Ruhlebener Warder im Großen Plöner See, Schleswig-Holstein, ist bekannt für seine für Norddeutschland ungewöhnliche Wasservogelfauna (Tab. 1). Die Möwenkolonie dieser Insel beherbergt u.a. seit 1989 das erste deutsche Brutvorkommen der Weißwangengans (Branta leucopsis). Um den Einfluß des kolonieartigen Brütens zwischen Möwen auf die Brutbiologie der Enten festzustellen, wurde von Mai bis Juli 1993 das Schicksal von 31 Schnatter- (Anas strepera), 97 Stock- (Anas platyrhynchos), 21 Tafel- (Aythya ferina) und 191 Reiherenten (Aythya fuligula)-Gelegen verfolgt und protokolliert. Gegenüber älteren Bestandserhebungen haben die Gelegezahlen aller vier Entenarten stark zugenommen (Tab. 1) und erreichen eine außergewöhnlich hohe Gesamtdichte (> 90 Entengelege/ha). Die mittleren Vollgelegegrößen der vier Arten nehmen im Laufe der Brutsaison z.T. signifikant ab (?Kalendereffekt?, Tab. 2) und weichen teilweise von bekannten schleswig-holsteinischen Werten ab. Das Schlupfgeschehen erstreckte sich über den fast zweimonatigen Untersuchungszeitraum hinaus und wies eine zeitliche Reihenfolge auf: Stockente - Tafelente - Schnatterente - Reiherente (Abb. 1). Von 268 Gelegen mit bekanntem Bebrütungsergebnis waren 76,9 % erfolgreich (mind. 1 pullus schlüpfte), wobei die Tafelente die höchste (84,2 %) und die Schnatterente die niedrigste (69,6 %) Schlupfrate aufwies. Damit liegen die Entenschlupferfolge vom Ruhlebener Warder im Vergleich mit internationalen Literaturwerten aus anderen europäischen und nordamerikanischen Bereichen der Verbreitungsgebiete hoch bis sehr hoch (Tab. 3). Abschließend wird die besondere Bedeutung der Möweninseln für die Brutbiologie der Enten diskutiert.
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• Abt, K. F., & G. Schultz (1995): Auswirkungen der Lichtemissionen einer Großgewächshausanlage auf den nächtlichen Vogelzug. Corax 16: 17 - 29.  [Zusammenfassung]
  Im Herbst 1992 (25.8.-12.11.) und im Frühjahr 1993 (18.3.-2.5.) wurden im Lichtschein eines 12.000 m² großen Gewächshauses in Albersdorf (Kreis Dithmarschen) Beobachtungen des nächtlichen Vogelzuges angestellt. Ziel der Untersuchung war es, zu überprüfen, ob und inwieweit die von der Anlage ausgehenden Lichtemissionen nächtlich ziehende Vögel irritierten bzw. gefährdeten. Aufgrund der hellen Beleuchtung konnten bodennah ziehende Vögel unter Zuhilfenahme akustischer Merkmale optisch registriert und weitgehend bestimmt werden. Der Einfluß des Lichts auf die Vögel wurde anhand des Auftretens verschiedener Verhaltensweisen ermittelt, wobei zwischen geradem Überfliegen des Bereichs, zögerndem Überflug, Richtungsänderung, Kreisen über der Anlage und Landen unterschieden wurde. In der Herbstzugperiode wurden in 33 Nächten 17.410 Vögel gezählt. Ein Großteil hiervon ging allerdings auf eine einzige Nacht (1./2.10.) mit enorm hohem Drosselaufkommen (ca. 10.000 Ex) zurück. Während des Frühjahrszuges wurden in 15 Nächten 5562 Vögel gezählt. Das mittlere Aufkommen pro Nacht lag im Herbst bei 127 und im Frühjahr bei 215 Ex (Mediane). In beiden Zugperioden überflogen etwa 80% der pro Nacht registrierten Vögel (Median) den Bereich der Anlage ohne weiteres. Bei bestimmten Wetterbedingungen nahm die relative Häufigkeit der übrigen, auf Irritationen hindeutenden Verhaltensweisen zu. Insbesondere stand der relative Anteil kreisender und bei der Anlage landender Vögel in negativem Zusammenhang mit der Sicht als Funktion der Wetterverhältnisse. Auch das Gesamtaufkommen pro Nacht erhöhte sich offenbar bei schlechter Sicht und zunehmender Bewölkung, da diese Faktoren die Lockwirkung künstlicher Lichtquellen auf ziehende Vögel steigern. Für relativ wenige Vögel wurde eine Gefährdung durch Verlust an Reserven in Betracht gezogen, da sie einige Stunden lang über der Anlage umherflogen. Nachgewiesen wurde dies im Frühjahr für 51 Ex. Für beide Perioden zusammen schätzen wir die Anzahl auf einige hundert. An den Scheiben des Gewächshauses verunglückende Vögel wurde nicht beobachtet.
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• Berndt, R. K., & G. Busche (1995): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1993. Corax 16: 30 - 62.  [Zusammenfassung]
  Die Brutbestände von Schwarzhals- und Zwergtaucher, Kormoran, Heringsmöwe, Schwarzkehlchen und Bartmeise nahmen deutlich zu. Das Blaukehlchen breitete sich erstmals seit 50 Jahren aus und scheint vor der Wiederbesiedlung des Landes zu stehen. Das Auftreten der Graugans verändert sich weiterhin tiefgreifend: lokale Zunahme an Kleinbrutplätzen, möglicher Beginn einer Mausertradition (mind. 6.000 Ex), zunehmende Überwinterung (mind. 3.000). Der Dassower See/Untere Trave erwies sich als der bislang einzige Bergentenmauserplatz Mitteleuropas (max 1.700, 90 % _). ? In den Niederungen des Westens gab es im März mit 4.000 die bisher höchste Zwergschwanzahl. ? Der Zunahme der Heringsmöwe als Brutvogel an der Nordseeküste folgte ein starker Anstieg der Rastbestände im Herbst. 1993/94 erfolgte die bisher stärkste Invasion des Fichtenkreuzschnabels. ? Die Winterbestände des Haubentauchers auf Ostsee und Binnengewässern sind seit einigen Jahren stark angestiegen (> 11.000 Ex) und haben jetzt mitteleuropäische Bedeutung. In jedem Winter finden wir weitere Bergpieperschlafplätze; in Schleswig-Holstein dürften mehrere hundert überwintern.
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• Stock, M., F. Hofeditz, K. Mock & B. Pohl (1995): Einflüsse von Flugbetrieb und Freizeitaktivitäten auf Verhalten und Raumnutzung von Ringelgänsen (Branta bernicla bernicla) im Wattenmeer. Corax 16: 63 - 83.  [Zusammenfassung]
  Die Reaktionen von Ringelgänsen auf unterschiedliche Störreize in drei verschiedenen Frühjahrsaufenthaltsgebieten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wurden in den Jahren 1990 bis 1992 untersucht. Das Gros der Beobachtungen (644 h) fand in der Salzwiese von Westerhever statt. In der Salzwiese vor dem Norderheverkoog betrug die Beobachtungsdauer 216 h. Auf der Hallig Süderoog (45 h) und auf der Insel Trischen (40 h) wurden zu Vergleichszwecken an einigen Tagen Ganztagesbeobachtungen durchgeführt. In allen Gebieten waren Flugzeuge (17-19 %) und Personen (8-21 %) am häufigsten für eine Reaktion der Gänse in Form von Aufmerken (5,3 %) oder Auffliegen (94,7 %) verantwortlich. Die Häufigkeit störreizbedingter Reaktionen betrug in Westerhever 1,3 bis 2,2 pro Stunde, vor dem Norderheverkoog 1,0 pro Stunde und auf der Hallig Süderoog 0,7 pro Stunde. Je nach Art des Störreizes flogen im Mittel 55,8 % bis 83,4 % des äsenden Gänsetrupps auf. Bei einer Fluchtreaktion betrug die Flugzeit je nach Art des Reizes im Mittel 69 bis 116 Sekunden. Die gesamte Reaktionsdauer, Flugzeit und Zeit bis zur Wiederaufnahme der Nahrungssuche, unterschied sich bei den meisten Störreizen nicht (Median = 85 s), war bei den von Hubschraubern verursachten Reaktionen jedoch fast doppelt so hoch (Median = 156 s). Jeder einzelne Störreiz bewirkte nicht nur eine Fluchtreaktion, sondern auch eine längerdauernde Veränderung des Aktivitätsbudgets. In den ersten 20 Minuten nach einem Reiz nahm der Anteil der Nahrungsaufnahme am Gesamtbudget um 10 % ab, stieg danach aber wieder um ca. 15 % an und näherte sich einem Grenzwert von 85 %. Wir interpretieren diese Budgetänderung als eine Kompensation. Die räumliche Nutzung der Salzwiese durch Ringelgänse in Westerhever war von der Verteilung der anwesenden Besucher auf den Wegen abhängig. Nachdem im Herbst des ersten Untersuchungsjahres ein zentral durch das Gebiet verlaufender Weg aufgelassen wurde, konnte auch der zentrale Salzwiesenbereich verstärkt von den Gänsen genutzt werden. Die Raumnutzung war im zeitigen Frühjahr auch von der Anwesenheit und Raumnutzung der im gleichen Gebiet vorkommenden Nonnengänse (Branta leucopsis) abhängig. Die Nutzung der Salzwiese in Westerhever und vor dem Norderheverkoog durch Ringelgänse, ausgedrückt in Gänsestunden pro ha, stieg trotz der anthropogenen Beeinflussung der Gebiete im Verlauf der drei Jahre parallel zur Bestandsentwicklung beider Arten leicht an.
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• Bräger, S., & T. Dernedde (1995): Die Vogelgemeinschaften des Ramstedter Moores (Schwabstedter Westerkooges) in Abhängigkeit von Vegetationseinheiten. Corax 16: 84 - 93.  [Zusammenfassung]
  Im Ramstedter Moor, einem 243 ha großen Niedermoor an der Treene, Kreis Nordfriesland, wurden 1989 im Rahmen einer Siedlungsdichte-Untersuchung 1.607 Reviere von 40 Vogelarten festgestellt (7,1 Reviere/ha). Die dominanten Arten waren Fitis, Rohrammer, Teichrohrsänger und Schilfrohrsänger, von denen die erstgenannten drei als Ubiquisten in allen Vegetationseinheiten vertreten waren. Innerhalb eines Jahrzehnts haben besonders die Vögel der offenen Landschaft abgenommen und Waldvogelarten z.T. stark zugenommen, was die fortschreitende Verbuschung des Moores mit Weiden Salix widerspiegelt. Die Verteilung der Reviere auf die verschiedenen Habitate läßt fünf verschiedene Vogelgemeinschaften in den Vegetationseinheiten "reines Schilf", "gemischtes Schilf", "Reitgras", "Mähwiese" und "Weidengebüsch" erkennen.
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• Hohmann, U. (1995): Untersuchungen zur Raumnutzung und zur Brutbiologie des Mäusebussards (Buteo buteo) im Westen Schleswig-Holsteins. Corax 16: 94 - 104.  [Zusammenfassung]
  Der Mäusebussardbestand hat seit der 1970 erlassenen Jagdverschonung lokal zugenommen. Um das Ausmaß der Bestandszunahme festzustellen, wurde 1990 und 1991 eine Paarkartierung auf 240 km² im Westen Schleswig-Holsteins durchgeführt. Für genauere Hinweise zur Raumnutzung einzelner Individuen wurden zusätzlich 42 Bussarde mit Sichtmarken oder Radiosendern markiert und teilweise über 10 Monate beobachtet. Dem Nahrungsangebot entsprechend brüteten 1990 38 und 1991 30 Brutpaare/100 km². Der Anteil der nichtbrütenden Paare schwankte zwischen 10 % und 36 %. Die Gesamtpaardichte blieb mit 42 bzw. 47 Paaren/100 km² relativ stabil. Diese hohen Bussarddichten wurden auch in völlig waldfreien Gebieten ermittelt. Die Reproduktivität der Brutpaare betrug 1990 1,79 und 1991 0,66 Junge/BP. 1990 wurden nahezu ausschließlich Feldmäuse und 1991 weitgehend junge Hasen, junge Kaninchen, Maulwürfe und Vögel als Horstbeute nachgewiesen. Mit Hilfe der Markierungen ließen sich verpaarte, unverpaarte, sowie durchziehende Bussarde unterscheiden. Verpaarte territoriale Tiere nutzten waldnahe Flächen von über 100 ha Größe. Unverpaarte territoriale Bussarde beflogen ähnlich große Flächen. Unverpaarte nichtterritoriale Bussarde nutzten Flächen von bis zu 1000 ha. Eine Totalerfassung zwischen Juli und November 1991 auf 1000 ha ergab, daß von durchschnittlich 16,1 Bussarden 10,7 verpaart, 2,8 unverpaart und 2,6 durchziehende Bussarde waren. Ursachen für den Bestandsverlauf, Zusammenhänge von Siedlungsdichte, Raumnutzung und die gemessene Reproduktivität werden diskutiert.
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• Knief, W. (1995): In memoriam Dietrich König. Corax 16: 105 - 106.
• Berndt, R. K. (1995): Aktuelle Veränderungen der Habitatwahl schleswig-holsteinischer Brutvögel: Verstädterung, Wechsel von Nadel- in Laubholz, Besiedlung von Wintersaaten und Ackerbrachen. Corax 16: 109 - 124.  [Zusammenfassung]
  Eine Reihe von Brutvögeln erschließt sich zur Zeit neue Lebensräume: 9 Vogelarten (s. Inhalt) neigen zur Verstädterung, davon 4 in größerem Umfang. 3 überwiegend Nadelholz bewohnende Arten beginnen, sich in Laubholz anzusiedeln. 13 Vogelarten besiedeln verstärkt Wintersaaten, davon 6 schon recht zahlreich. 8 Vogelarten zeigen positive Reaktionen auf neu entstandene Ackerbrachen. Der Stand dieser Entwicklungen in Schleswig-Holstein wird umrissen und früheren Verhältnissen gegenübergestellt. Schafstelze (in Wintersaaten) und Braunkehlchen (auf Ackerbrachen) erreichen in den neuen Lebensräumen bereits Anteile an ihren Landesbeständen von ca. 25 bzw. 20 %.
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• Ellenberg, H., & O. Kühnast (1995): Zeitliche und räumliche Trends in den Depositionsraten von Schwermetallen im Raum östlich von Hamburg, untersucht mit Hilfe von Habichtsfedern. Corax 16: 125 - 132.  [Zusammenfassung]
  Gemauserte Handschwingen brütender Habichtweibchen (Accipiter gentilis) wurden in früheren Arbeiten als hochintegrierende Umweltproben verwendet. Mit ihrer Hilfe kann man die Depositionsraten an Blei (Pb) und Cadmium (Cd) landschaftsbezogen im Sinne von ?Biomonitoring? erfassen. Hohe Korrelationen zwischen ? auf physikalischem Wege gemessenen ? Naß-Depositionsraten (µg/m² pro Tag) und den Konzentrationen in den Federn (µg/g Feder) sind für Pb und Cd erwiesen. Außerdem verstehen wir heute den ?Mechanismus? der Kontaminierung von Federn mit diesen Metallen besser als früher: Es handelt sich um eine "Impaktierung" von Aerosol-Partikeln "von außen" auf die Federn des sich bewegenden Vogels. Ein Nahrungsketteneffekt ist nicht beteiligt. In den Brutperioden 1983 bis 1992 wurden gemauserte Habichtsfedern in der Nähe besetzter Habichthorste gesammelt. Das Sammelgebiet erstreckt sich vom östlichen Hamburg nach Norden und Osten in die Landkreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg in einer Ausdehnung von etwa 60 km. Die Konzentrationen von Pb, Cd und Cu wurden in den distalen 8 cm langen Federabschnitten (ca. 100 mg Trockengewicht) mittels Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) gemessen. Weil die Metallgehalte in benachbarten Handschwingen desselben Vogels in systematischer Weise verschieden sind, mußten wir unsere Messungen auf die "Handschwinge Nr. 3" standardisieren. Ökologische Hintergründe unserer Methode werden skizziert. Auf der Basis der Feder-Gehalte können für alle drei Metalle klare räumliche Gradienten abnehmender Depositionsraten mit zunehmendem Abstand östlich von Hamburg belegt werden. Ein Vergleich der Ergebnisse aus der ersten mit denen aus der zweiten Fünf-Jahres-Periode ergibt keine statistisch belegbaren zeitlichen Veränderungen beim Cd und Cu. Die Pb-Depositionsraten sanken dagegen im betrachteten Zeitraum signifikant ab, mit einigen verständlichen räumlichen Modifikationen. Unsere auf Habichtsfedern basierenden Ergebnisse belegen ziemlich geringe aktuelle Depositionsraten an Pb und Cd für das Gebiet des ?Postturms bei Lankau? in der Nähe Ratzeburgs. Die festgestellten Pb-Depositionsraten gehören sogar zu den geringsten, die wir im Laufe von zehn Jahren in Westdeutschland messen konnten. Wir vergleichen unsere Ergebnisse mit den unabhängig von uns auf physikalischem Wege mittels hoch entwickelter Technik an der Meßstation "Postturm bei Lankau" erarbeiteten Naß-Depositionsraten an Pb und Cd.
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• Struwe-Juhl, B., & K. Bütje (1995): Zur Entwicklung der Brutvogelbestände im Hohner See-Gebiet. Corax 16: 133 - 152.  [Zusammenfassung]
  Von 1981-1993 wurden im Hohner See-Gebiet 76 Brutvogelarten festgestellt, darunter 23 Arten der Roten Liste Schleswig-Holsteins (Kategorien 1-3). Die ab 1990/91 im Untersuchungsgebiet durchgeführten Naturschutzmaßnahmen haben durch die Anhebung der Wasserstände, die Einführung einer extensiven Grünlandnutzung und die Einschränkung der Schilfmahd wesentliche Habitatbedingungen und die Flächenausdehnung des Feuchtgrünlandes und der Röhricht-Großseggenzone verändert. Das führte zu einer positiven Bestandsentwicklung zahlreicher Brutvogelarten im Gebiet, darunter 5 Wasservogelarten, 4 Wiesenvogelarten sowie 7 röhrichtbewohnende Arten. Landesweite Bedeutung erreicht der Hohner See durch seine hohen Brutbestände von Löffelente, Knäkente, Uferschnepfe, Wasserralle, Tüpfelralle und Schilfrohrsänger. Am 11. Januar 1995 ist der "Hohner See" zum Naturschutzgebiet erklärt worden.
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• Struwe-Juhl, B. (1995): Auswirkungen der Renaturierungsmaßnahmen im Hohner See-Gebiet auf Bestand, Bruterfolg und Nahrungsökologie der Uferschnepfe (Limosa limosa). Corax 16: 153 - 172.
• Gall, T., B. Struwe-Juhl & R. Tiedemann (1995): Linientaxierung - eine geeignete Methode zur Erfassung von Wiesenvogelbeständen? Corax 16: 173 - 176.  [Zusammenfassung]
  Durch Linientaxierungen und Revierkartierungen wurden die Bestände von Uferschnepfe (Limosa limosa), Rotschenkel (Tringa totanus) und Bekassine (Gallinago gallinago) in der Eider-Treene-Sorge-Niederung im Westen Schleswig-Holsteins ermittelt. Die Erfassungsgrade der Linientaxierungen werden im Vergleich zu den Revierkartierungen errechnet. Bei der Uferschnepfe lag der Erfassungsgrad bei 0,65 (95 %-Vertrauensintervall: 0,60- 0,70), beim Rotschenkel bei 0,44 (95 %-Vertrauensintervall: 0,36- 0,52) und bei der Bekassine bei 0,20 (95 %-Vertrauensintervall: 0,16-0,24). Hochrechnungen der Gesamtbestände auf der Basis von Linientaxierungen sind bei der Uferschnepfe möglich, beim Rotschenkel eingeschränkt möglich. Bei der Bekassine sollten Hochrechnungen wegen des geringen Erfassungsgrades und der großen Streuung im Erfassungsgrad nicht vorgenommen werden.
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• Gall, T. (1995): Verbreitung und Bestandsdichte von Uferschnepfe (Limosa limosa), Rotschenkel (Tringa totanus), Bekassine (Gallinago gallinago) und Austernfischer (Haematopus ostralegus) 1993 in der Eider-Treene-Sorge-Niederung. - Bewertung der Ergebnisse im Vergleich zu Untersuchungen aus den Jahren 1981 und 1982. Corax 16: 177 - 195.  [Zusammenfassung]
  1993 ergab eine großflächige Kartierung der Eider-Treene-Sorge-Niederung folgende Bestandsgrößen: Uferschnepfe 376, Rotschenkel 129, Bekassine 57 und Austernfischer 68 Revierpaare. Uferschnepfe und Rotschenkel besiedelten die Eider-Treene-Sorge-Niederung in der gleichen Größenordnung wie zu Beginn der achtziger Jahre. Während die Uferschnepfe wie vor 11 Jahren schwerpunktmäßig den Osten der Niederung nutzte, verlagerte der Rotschenkel seinen Verbreitungsschwerpunkt vom Ost- in den Westteil. Es wird davon ausgegangen, daß die Populationen dieser beiden Wiesenvogelarten noch in der Lage sind, sich ausreichend zu reproduzieren. Der Bestand der Bekassine ging seit den achtziger Jahren drastisch zurück, und es ist anzunehmen, daß die Bekassine in naher Zukunft aus dem Artenspektrum der Wiesenvogelgemeinschaft in der Eider-Treene-Sorge-Niederung verschwinden wird. Die Population der Niederung ist offenbar schon seit einigen Jahren nicht mehr in der Lage, sich ausreichend zu reproduzieren. Der Austernfischer nahm in der Eider-Treene-Sorge-Niederung seit 1982 stark zu. Die Ausbreitung verläuft von Gebieten im Westen Schleswig-Holsteins nach Osten. Dies wird durch die Tatsache dokumentiert, daß 1993 der Westen der Niederung wesentlich dichter als der Osten besiedelt war.
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• Christensen, H. (1995): Bestandsentwicklung und Verwandtschaftsbeziehungen in einer kleinen Population von Schwarzspechten (Dryocopus martius) im deutsch-dänischen Grenzraum. Corax 16: 196 - 198.
• Christensen, H. (1995): Neue Fernfunde des Schwarzspechts (Dryocopus martius) im deutsch-dänischen Grenzraum. Corax 16: 198 - 199.
• Knief, W., & M. Stein (1995): Bemerkenswerter Nachweis eines Dunklen Wasserläufers (Tringa erythropus). Corax 16: 199.
• Busche, G., & R. K. Berndt (1996): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1994. Corax 16: 205 - 236.  [Zusammenfassung]
  Bestandsentwicklungen von Brutvögeln: Kormoran, Graugans und Reiherente, Schnatterente (in Eindeichungsflächen) sowie Eisvogel (in Folge der 7. Mildwinter 1987/88-1993/94) nahmen weiterhin zu, ähnlich Hausrotschwanz, Misteldrossel und Stieglitz mindestens in Marschen, der Birkenzeisig jetzt insbesondere im Östlichen Hügelland; Schwarzkehlchen und Blaukehlchen auf niedrigem Niveau. Wiesenralle und insbesondere Wachtel sind mindestens als (sehr) auffällige Sommervorkommen einzuordnen. Knäkente, Kiebitz, Bekassine, Trauer- und Lachseeschwalbe sowie Schilfrohrsänger stehen für längerfristig abnehmende Arten. 60 % der Wiesenweihe (35 Bp) brüten jetzt im Getreide. ? Etwa 3000 schwingenmausernde Schnatterenten bilden ein bisheriges Maximum. Herausragende Wegzügler-Zahlen: Dunkler Sturmtaucher, Eissturmvogel, Schnatterente, Wacholder- und Rotdrossel.
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• Thies, H. (1996): Zum Limikolen-Vorkommen im Binnenland Schleswig-Holsteins (Kreis Segeberg) von 1967-1993. Corax 16: 237 - 259.  [Zusammenfassung]
  Von 1967 bis 1993 wurden die Uferbereiche verschiedener Gewässerarten im Kreis Segeberg u.a. auf Limikolen-Vorkommen kontrolliert. Anfänglich beschränkten sich die Kontrollen auf Moorgewässer und Kiesgruben im westlichen Teil des Kreises. 1977 kam das Hasenmoor hinzu. Erst ab 1980 wurde, wenn auch mit unterschiedlicher Kontrollintensität, das ganze Gewässerarten-Spektrum erfaßt (Abb.1). Ab 1988 wurden der Warder See und seine umliegenden Felder regelmäßig kontrolliert. Die Zugphänologie der verschiedenen Arten ist in Form von Dekaden-Summen-Diagrammen dargestellt (Abb. 3 - 20, Tab. 1). Insgesamt lagen den Auswertungen 298.000 Individuen, die sich auf 18 Arten verteilen, zugrunde. Die Habitatwahl der häufigsten Arten zu den beiden Zugzeiten wird dargestellt und, soweit möglich, miteinander verglichen (Abb. 21 und 22). Aus einem Vergleich mit den Rastbestandszahlen der Ostseeküste wird deutlich, daß es sich bei Waldwasserläufer, Flußregenpfeifer, Bruchwasserläufer und Flußuferläufer um ausgesprochene ?Binnenlandarten? handelt; es folgt die Bekassine. Eine indifferente Position nehmen Grünschenkel, Dunkler Wasserläufer, Zwergstrandläufer und Gr. Brachvogel ein. Die Ergebnisse der Zugphänologie werden mit denen der 400 km entfernten Rieselfelder Münster, und teilweise zusätzlich oder ergänzend mit anderen Rastplätzen verglichen und die Ursachen für stärkere Abweichungen einzelner Zug-Mediane bzw. Zugbilder diskutiert (Tab. 2).
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• Ziesemer, F. (1996): Die Brutvögel einer Knicklandschaft im ostholsteinischen Hügelland. Corax 16: 260 - 270.  [Zusammenfassung]
  In einem 100 ha großen Ausschnitt der ostholsteinischen Knicklandschaft sind 1991 96 und 1992 116 Reviere von 23 Vogelarten der Knicklandschaft erfaßt worden, 12 weitere Arten brüteten an einem großen Teich (Tab. 1). Der Wechsel von Getreide- zu Rapsanbau erweiterte die Siedlungsmöglichkeiten für Rohrammern; auch Heckenbraunellen nutzten Rapsäcker. Sie waren ? mit Ausnahme einer Feldlerche ? die einzigen Bewohner landwirt-schaftlicher Nutzflächen. Alle anderen Vögel besiedelten die Knicks (und einen Teich). Im Vergleich mit anderen, überwiegend älteren Untersuchungen von Knicklandschaften Schleswig-Holsteins (Tab. 2) zeigt sich, daß die höchsten Vogeldichten in Landschaftsausschnitten mit vielen breiten, dichten, traditionell bewirtschafteten Knicks zu finden sind. Da damit zu rechnen ist, daß fast die Hälfte aller schleswig-holsteinischen Vögel in Knicks brütet, kommt deren Erhaltung und sachgemäßer Bewirtschaftung auch deshalb hohe Bedeutung zu.
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• Janssen, G., & J. Kock (1996): Besiedlung Schleswig-Holsteins durch den Schwarzstorch (Ciconia nigra) 1974-1995. Corax 16: 271 - 285.  [Zusammenfassung]
  Langjährige Bestandserhebungen zeigen, daß der Schwarzstorch in Schleswig-Holstein seit 1974 regelmäßig brütet. Der derzeitige Bestand beträgt 7 Revierpaare. Von einem einzelnen Paar im Lauenburgischen abgesehen, haben bisher alle Paare in einem zusammenhängenden Areal in den Naturräumen der Heide-Itzehoer Geest, der Holsteinischen Vorgeest, der Bramstedt-Kisdorfer Geest und des Hamburger Ringes gebrütet. Die geringe Siedlungsdichte von 0,25 Revierpaaren/100 km² bei gleichzeitig hoher Reproduktionsrate von 3,15 flüggen Jungen/Brutpaar mit Bruterfolg in diesem Areal wird auf einen Mangel an geeigneten Brutplätzen einerseits und günstige Nahrungsbedingungen andererseits zurückgeführt. Als entscheidender Faktor für die letzteren wird das dichte Netz von Bächen mit Forellenbeständen angesehen. Da diese überwiegend nicht Ausdruck eines besonderen ökologischen Wertes der Bäche, sondern das Ergebnis von Besatzmaßnahmen sind, werden umfassende Bachrenaturierungen vorgeschlagen. Zur Gewährleistung eines ungestörten Bruterfolgs werden Maßnahmen zur Beruhigung der Horstumgebung sowie der Bau von Kunsthorsten erörtert.
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• Christensen, H. (1996): Schwarzspecht (Dryocopus martius) war doch keine Waldschnepfe (Scolopax rusticola). Corax 16: 286.
• OAG Schleswig-Holstein (1996): Mitgliederverzeichnis, Stand 5.1.1996. Corax 16: 291 - 304.
• Thies, H. (1996): Zum Vorkommen des Fichtenkreuzschnabels (Loxia curvirostra) und anderer Loxia-Arten im Segeberger Forst 1970-1995 mit besonderer Erörterung der Zugphänologie. Corax 16: 305 - 334.  [Zusammenfassung]
  Von 1970 bis 1995 wurde das Vorkommen des Fichtenkreuzschnabels im größten geschlossenen Nadelwaldgebiet (5.500 ha) Schleswig-Holsteins, im Segeberger Forst, kontrolliert. Über Linientaxierungen wurden die Bestände ganzjährig erfaßt. Fichtenkreuzschnäbel kamen alljährlich und Kiefern- (Loxia pytyopsittacus) und Bindenkreuzschnäbel (Loxia leucoptera) nur selten (s. 4.3) im Segeberger Forst vor. Eine Vorkommensperiode erstreckte sich von einer zur nächsten Jahresmitte. Innerhalb einer solchen Jahresperiode können die Bestände um den Faktor 10 schwanken (Abb. 6). Noch stärkere Bestandswechsel sind zwischen den Jahresperioden möglich. Im Dezember 1993 konnte mit 10.000 Kreuzschnäbeln der höchste Bestand überhaupt verzeichnet werden. Dieser Nadelwaldkomplex besitzt angesichts der sehr dünnen Bewaldung Schleswig-Holsteins Inselcharakter und liegt zudem im Schnittpunkt der von Nord nach Süd und Ost nach West in Verlängerung der Ostseeküste verlaufenden Einflugwege. Auch deshalb dürfte er als Auffanggebiet prädestiniert sein. Abhängigkeiten von den Fruktifikationszyklen und der Stärke des Zapfenbehanges von Fichte und Lärche und der Samenverfügbarkeit der alljährlich fruchtenden Kiefer sind unverkennbar. Fehlen Zapfen von Fichte und/oder Lärche ganz, sind die Bestände sehr niedrig (Abb. 4 u. 5); dann richten sie sich deutlich nach der Verfügbarkeit der Kiefernsamen aus (Abb. 5). Die Fruktifikation aller Nadelbäume (ohne Kiefer) wurde in einem auf die Verhältnisse der Routen im Segeberger Forst (s. 3) bezogenen Zapfenindex (Zi) zusammengefaßt (Abb. 2). Ab 1982/83 wurden zwei aufeinanderfolgende Zapfenjahre mit einem Zi von jeweils mindestens 100 regelmäßig durch ein Null- oder Fastnull-Jahr von den nächsten beiden Fruchtjahren getrennt. Zwischen 1977 und 1983 lag eine längere Fruktifikationspause mit entsprechend geringem und unregelmäßigem Kreuzschnabelvorkommen. Der jeweilige Kreuzschnabel-Maximalbestand korreliert dementsprechend hochsignifikant (r = +0,94***) mit dem Zapfenindex, der maßgeblich von der Fichten- und/oder Lärchenfruktifikation bestimmt wird. Bis auf eine Ausnahme wurde Brüten nur in Jahren mit einem Zapfenindex von mindestens 130 festgestellt. Die Brutzeit erstreckte sich etwa von Februar bis Mai (Abb. 4, 5, 9). Auch im Herbst kamen gelegentlich Bruten vor, und zwar nur dann, wenn der Maximalbestand der Kreuzschnäbel deutlich niedriger lag, als nach dem Zapfenindex zu erwarten gewesen wäre (Abb. 4, 5, Tab. 1).Gemessen an der Stärke der Einflüge waren die Brutergebnisse im darauffolgenden Frühjahr trotz guter Nadelbaum-Fruktifikation eher schwach. In Jahren mit geringerem Vorkommen (1986/87 und 1987/88) dagegen lagen die Brutresultate relativ gesehen höher. Vor allem waren Jahre mit hohen Jungvogeleinflügen im nächsten Frühjahr mit verhältnismäßig niedrigen Jungvogelzahlen gekoppelt (r = -0,66, Abb. 10). Als Ursache werden die regulierenden Wirkungen hoher Dichte, hohe Anteile vorjähriger Vögel, aber auch ungünstige Witterungseinflüsse (z.B. 1994) vermutet. 1983 wurde eine Kiefernkreuzschnabelbrut registriert. Die postjuvenile Mauser der Jungvögel und die Vollmauser der Altvögel finden schwerpunktmäßig im August statt; sie zieht sich besonders bei den Adulten über einen längeren Zeitraum hin. Da die Kreuzschnabelbestände um diese Zeit im Segeberger Forst vor allem in Einflugjahren stark anwachsen, erfüllt dieses Waldgebiet Mauserplatzfunktion. Das Wanderungsgeschehen flaut dann entsprechend ab (Abb. 11). Im Juli und im Oktober, also davor und danach, ist der Zug um so ausgeprägter. Südwest-Richtungen herrschen vor. In der Brutzeit, wenn der Zugtrieb deutlich nachläßt, erreichen nördliche und östliche Zugrichtungen wesentlich höhere Anteile als im Herbst und Winter (Abb. 11). Die großen Invasionen (s. Abb. 12) stammen nicht aus dem fennoskandischen Raum; sie haben wohl immer ihren eigentlichen Ursprung in der borealen Nadelwaldzone Rußlands. Dazwischen liegen Einflüge kleineren Ausmaßes, die zumeist von nördlichen Teilen Europas nach südwestlichen Regionen verlaufen. Die von Gatter (1993) beschriebene und hier diskutierte Zugstrategie des Fichtenkreuzschnabels ? südwärts gerichteter Explorationszug ab Juni/Juli, ein daraus sich ab Herbst entwickelnder, nach Nordosten verlaufender Fortpflanzungszug, der in der zweiten Hälfte der Brutzeit von einem in die gleiche Richtung gehenden Vorsommerzug abgelöst wird ? ließ sich voll bestätigen. An diesem Vorsommerzug nehmen offenbar hauptsächlich nicht zur Brut geschrittene oder brutgestörte Vögel teil. Der diesem vorangehende Fortpflanzungszug dient vor allem einer den Fruktifikationsverhältnissen angepaßten optimalen Brutverbreitung im Auffanggebiet. Allgemeines Ziel ist es, eine möglichst geringe Brutdichte zu verwirklichen.
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• Kieckbusch, J. J., & B. Koop (1996): Brutbestand, Rastverbreitung und Nahrungsökologie des Kormorans (Phalacrocorax carbo sinensis) in Schleswig-Holstein. Corax 16: 335 - 355.  [Zusammenfassung]
  Der Kormoran brütet seit 1982 wieder in Schleswig-Holstein. 1995 betrug der Brutbestand 3203 Paare in acht Kolonien, wobei fünf Brutplätze in Naturschutzgebieten liegen. Der Teilbruterfolg lag in den Jahren von 1983 bis 1995 zwischen 1,5 und 2,7 Jungen pro erfolgreicher Brut. Kormorane sind das ganze Jahr über in Schleswig-Holstein anzutreffen. Der Winterrastbestand konzentriert sich auf die Küstengewässer um Fehmarn. Im Frühjahr kommt es zu großen Kormoranansammlungen an den Heringslaichplätzen in der Schlei und der Trave. Von Mai bis Ende Juni hält sich neben den Brutvögeln auch die Mehrzahl der Nichtbrüter an den Brutplätzen auf. Nach der Brutzeit werden die Brutkolonien auch weiterhin als Schlafplatz genutzt. Daneben bilden sich jedoch insbesondere im Plöner Raum weitere Sommerschlafplätze. Im August wird der maximale Rastbestand erreicht, der seit Anfang der achtziger Jahre kontinuierlich gestiegen ist, 1992 mit 12.600 Exemplaren seinen bisherigen Höchstwert erreicht hat, aber in den drei Folgejahren wieder deutlich niedriger lag. Anfang Oktober verläßt ein Großteil der Kormorane Schleswig-Holstein. Die Nahrungsbiologie des Kormorans ist in Schleswig-Holstein in den Jahren 1992 bis 1995 durch Feldbeobachtungen, Speiballen- und Mageninhaltsanalysen untersucht worden. Zu Beginn der Brutzeit fliegen die Kormorane aus allen Brutkolonien zur Küste, um laichende Heringe (Clupea harengus) zu fangen. Auch im weiteren Verlauf des Jahres jagen die Vögel der küstennahen Brut- und Schlafplätze überwiegend auf der Ostsee, während die Kormorane aus den weiter im Binnenland gelegenen Kolonien und Schlafplätzen auf den umliegenden Seen fischen. Auf der Ostsee sind die wichtigsten Nahrungsfischarten Dorsch (Gadus morhua) und kleine Grundfische wie Aalmutter (Zoarces viviparus), Seeskorpion (Myoxocephalus scorpius) und Schwarzgrundeln (Gobius niger). Im Binnenland hängt die Nahrungszusammensetzung davon ab, ob die Kormorane einzeln oder im Schwarm jagen. Die im Plöner Raum rastenden Kormorane fischen in Trupps auf dem Großen Plöner See (Gemeinschafts- oder Schwarmjagd), wobei Kleinfischschwärme aus Stint (Osmerus eperlanus), Kaulbarsch (Gymnocephalus cernuus) und den Jungstadien von Barsch (Perca fluviatile) und Plötze (Rutilus rutilus) befischt werden. Die Kleinfischschwärme sind nur in den Sommermonaten bei einer stabilen Temperaturschichtung in den großen eutrophen Seen für die Kormorane gut erreichbar. Schwarmjagd wurde in Schleswig-Holstein erstmals 1983 am Großen Plöner See beobachtet, in den letzten Jahren aber auch auf mehreren anderen Gewässern, so daß Mitte der neunziger Jahre fast 90% des Sommerrastbestandes im Binnenland diese Jagdstrategie anwenden. Nur ein kleiner Anteil des Sommer- und Herbstbestandes jagt einzeln, wobei Aale (Anguilla anguilla), große Barsche und Weißfische (Cyprinidae) erbeutet werden. Die Kormorane haben sich durch die Schwarmjagd eine neue Nahrungsressource erschlossen, die die großen Rastansammlungen im Binnenland erst ermöglicht haben.
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• Berndt, R. K. (1996): Schleswig-Holsteins Wintervögel im Wandel - eine Bilanz der Bestandsveränderungen 1970-1995. Corax 16: 356 - 372.  [Zusammenfassung]
  Die Bestände von über 50 % der regelmäßig auftretenden Wintergäste haben sich deutlich verändert. 70 Arten haben zu-, 20 abgenommen (Tab. 2, 3). Die möglichen Hintergründe dieser gravierenden Veränderungen werden diskutiert. Eine signifikante Erwärmung der Winter ist in Schleswig-Holstein noch nicht eingetreten (Abb. 1), so daß die aktuelle Witterung nicht maßgebend sein kann. Dagegen hat das Nahrungsangebot sich stark verändert (Tab. 1), so daß für die Bestandsveränderungen vieler Arten nahrungsökologische Gründe bedeutsamer als klimatische sein dürften. An den Bestandsveränderungen sind offenbar sowohl heimische als auch auswärtige Vögel in großem Umfang beteiligt. Ein Wandel ist mindestens seit den 50er Jahren erkennbar, wenn sich auch viele Tendenzen in den milden Wintern der letzten Jahre verstärkt haben.
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• Vlug, J. J. (1996): Frühzeitiges Verlassen der Brutgebiete und Mauserzug bei vier europäischen Lappentaucherarten, insbesondere dem Rothalstaucher (Podiceps grisegena). Corax 16: 373 - 387.  [Zusammenfassung]
  Schleswig-holsteinische Rothalstaucher räumen häufig frühzeitig in der Brutperiode ihre Brutgewässer. Vor allem Vögel, die nicht zur Brut schreiten können (brutverhinderte Tiere) oder ihre Gelege oder Jungen verlieren, verlassen ihre Aufenthaltsgewässer früh, meistens schon am Sommeranfang (17.6.-7.7.). Spletzers (1974) Annahme, daß die kurze Siedlungszeit an schleswig-holsteinischen Gewässern, insbesondere Fischteichen, auf eine mäßige Brutplatzqualität dieser Gewässer hinweise, konnte nicht bestätigt werden. Die Rothalstaucher ziehen nämlich von vielen Gewässertypen inner- und außerhalb Schleswig-Holsteins oft schnell ab, und es ist nicht wahrscheinlich, daß alle diese Orte eine mäßige Eignung als Brutplatz besitzen. Außerdem verlassen nicht nur Rothalstaucher, sondern auch andere Lappentaucherarten unterschiedlicher Nahrungs- und Habitatwahl oft früh in der Saison ihre Brutplätze. Ein ?Mauserzwang? erklärt vermutlich das frühzeitige Räumen der Brutgebiete. Die intensive Mauser fordert viel Energie, so daß die Vögel so gut wie möglich versuchen, sie ungestört in einer Periode mit günstigen Wetterverhältnissen durchzuführen, d.h. im Sommer. Bei der postnuptialen Vollmauser sind die Taucher für kurze Zeit flugunfähig. Da die Brutgewässer, besonders die kleinen flachen, meistens ungeeignet für diese Mauser sind, unternehmen sie einen Mauserzug. Die Mauserplätze der Lappentaucher liegen in der Regel in Flachwasserzonen großer Gewässer, vor allem in störungsarmen Buchten, oder in großen Flachgewässern. Mauseransammlungen bilden sich nicht nur an großen Binnengewässern, die Süßwasser enthalten, sondern auch an Seen mit Brack- oder Salzwasser, oder in Flachwasserzonen des Meeres. Vermutlich liegen die Hauptmauserquartiere der europäischen Rothalstaucher in flachen Meeresbuchten der Ostsee, z.B. in den dänischen Küstengewässern und vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern.
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• Ludwichowski, I. (1996): Erstverpaarung und Partnertreue von Männchen einer norddeutschen Population der Schellente (Bucephala clangula). Corax 16: 388 - 392.  [Zusammenfassung]
  Vier Fälle von Partnertreue werden bei der Schellente beschrieben, zweimal über zwei und je einmal über drei und vier Brutperioden. In keinem Falle ist ein Wechsel des Partners bestätigt, solange der alte noch lebt. Männchen verpaaren sich im Mittel im Alter von = 3,2 ± 4,2 S.E. Jahren (2 - 5 Jahre; n = 5). In vier Fällen ist das Männchen älter, in je einem gleich alt bzw. jünger als das Weibchen. Bedingungen für und Vorteile von Partnertreue bei Enten werden diskutiert.
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• Koop, B. (1996): Die Bedeutung der Binnengewässer Ostholsteins für die Schwingenmauser von Wasservögeln am Beispiel von Haubentaucher (Podiceps cristatus), Schnatterente (Anas strepera), Tafelente (Aythya ferina) und Reiherente (Aythya fuligula). Corax 16: 393 - 405.  [Zusammenfassung]
  Die Binnengewässer Ostholsteins haben in Mitteleuropa eine internationale Bedeutung als Mausergewässer für Haubentaucher (4.500-6.000), Schnatterente (3.000), Tafelente (9.000) und Reiherente (28.000-33.000 Ex). Die Bestände aller Arten haben in den letzten 10 Jahren deutlich zugenommen. Heimische Brutvögel sind mit Ausnahme des Haubentauchers nur mit kleinen Anteilen beteiligt. Der größte Teil der Bestände konzentriert sich auf jeweils wenige störungsarme und nahrungsreiche Gewässer bzw. Gewässerabschnitte, insbesondere Schaalsee, Selenter See und Großer Plöner See für Haubentaucher und Reiherente, Großer Binnensee und Lebrader Teiche für Schnatter- und Tafelente. Die Konzentration mausernder Wasservögel auf nicht wassersportgenutzte Gebiete unterstreicht die Bedeutung störungsfreier Mauserplätze für den Schutz von Wasservögeln. Zusätzlich zu den bisherigen monatlichen Wasservogelzählungen im Winterhalbjahr soll künftig jeweils eine Mauserzählung im Juli und August durchgeführt werden.
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• Berndt, R. K. (1996): Starke Zunahme des Haubentauchers (Podiceps cristatus) als Wintergast in Schleswig-Holstein. Corax 16: 406 - 407.

Sonderheft

• Müller, E. (1995): Vorwort der Umweltministerin Schleswig-Holsteins. Corax 16, Sonderheft: 1.
• Prokosch, P. (1995): Einleitung. Corax 16, Sonderheft: 3 - 9.
• Prokosch, P. (1995): Teilnehmer, Ablauf, Zeiten und Logistik. Corax 16, Sonderheft: 10 - 16.
• Stock, M., & H. A. Bruns (1995): Wetter, Schnee und Eislage. Corax 16, Sonderheft: 17 - 24.
• Hötker, H., & G. Nehls (1995): Evertebraten als Nahrungsgrundlagen für Vögel in Nordwest-Taimyr im Juni und Juli 1990. Corax 16, Sonderheft: 25 - 33.
• Hötker, H. (1995): Avifaunistische Übersichten. Corax 16, Sonderheft: 34 - 89.
• Gavrilov, A. (1995): Sommer-Vogelbestände der Waldgebiete bei Ary-Mas/ Ost-Taimyr. Corax 16, Sonderheft: 90 - 97.
• Kokorev, J. I. (1995): Zur Bestandssituation des Wanderfalken (Falco peregrinus), der Rothalsgans (Branta ruficollis) und des Zwergschwans (Cygnus bewickii) auf Taimyr. Corax 16, Sonderheft: 98 - 107.
• Prokosch, P. (1995): Mauser, Gewicht und Ringfunde von Ringelgänsen (Branta bernicla bernicla) auf Taimyr. Corax 16, Sonderheft: 108 - 131.
• Spilling, E., & M. Stock (1995): Die Nahrung Dunkelbäuchiger Ringelgänse (Branta bernicla bernicla) im Brutgebiet auf der Taimyr Halbinsel: erste Ergebnisse. Corax 16, Sonderheft: 132 - 136.
• Bergmann, H.-H., B. S. Ebbinge, B. Spaans & M. Stock (1995): Synethie bei Ringelganspartnern (Branta bernicla bernicla) im Überwinterungs- und im Brutgebiet. Corax 16, Sonderheft: 137 - 142.
• Nowak, E. (1995): Jagdaktivitäten in der Vergangenheit und heute als Einflußfaktor auf Gänsepopulationen und andere Vögel Nordsibiriens. Corax 16, Sonderheft: 143 - 159.
• Mooij, J. H. (1995): Wiederfunde und biometrische Daten von auf Taimyr gefangenen Bläßgänsen (Anser albifrons albifrons). Corax 16, Sonderheft: 160 - 168.
• Rykhlikova, M. E., & I. U. Popov (1995): Lemmings in the North-Western Taimyr Arctic Tundra: Population Density, Distribution of Territories and Relationships with other Animals. Corax 16, Sonderheft: 169 - 179.
• Herden, C. (1995): Moschusochsen (Ovibos moschatus) auf der Taimyr-Halbinsel. Corax 16, Sonderheft: 180 - 184.
• Prokosch, P. (1995): Ergebnisse und Wirkungen der Expeditionen für den Naturschutz auf Taimyr. Corax 16, Sonderheft: 185 - 186.
• Nowak, E. (1995): Naturschutz auf Taimyr zu Beginn der 90er Jahre. Corax 16, Sonderheft: 187 - 203.
• Brunckhorst, H. (1995): Die Partnerschaft zwischen dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und dem Taimyrskij Naturreservat. Corax 16, Sonderheft: 204 - 207.
• Prokosch, P. (1995): Idee und Planung des ′Großen Arktis Reservates′. Corax 16, Sonderheft: 208 - 212.
• Boere, G. C. (1995): The Siberian Tundra and its Conservation: The Possible Role of the Proposed African Eurasian Waterbird Agreement. Corax 16, Sonderheft: 213 - 218.
• Nowak, E., & B. Pavlov (1995): Kommentierte Artenliste der Wirbeltiere (Vertebrata) auf der Halbinsel Taimyr. Corax 16, Sonderheft: 219 - 264.